sooo.. ich hab einfach mal ne neue story angefangen, weil ich meine alte nicht mehr gefunden habe.. hoffe sie gefällt euch.. kommentare sind seeehr willkommen.. =)
„Jude! Komm her!“ Jude schwenkte von ihrem Kurs ab und lief auf Darius zu, der ihr die Tür zu seinem Büro aufhielt. „Setz dich!“ Jude setzte sich. Darius schaute sie einige Augenblicke lang schweigend an, dann kam er ohne Umschweife zu Thema. „Es ist Liam gelungen, Happy Girl in die Staaten zu verkaufen...“ Er legte eine dramatische Pause ein. Jude ließ sich keine Gefühlsregung ansehen, fummelte nur weiter an ihren Nägeln herum. „Schön.“ Darius zog seine Augenbrauen zusammen. „Wir müssen“ Weiter kam er nicht; die Tür öffnete sich und Sadie steckte ihren Kopf in den Raum. „Tom ist da. Soll ich ihn reinholen?“ Darius nickte und Sadie schloss die Tür wieder hinter sich. „Was ich sagen wollte“ „Tommy ist wieder da?“, unterbrach ihn Jude und spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Darius nickte knapp. „Ja, er ist wieder da. Und du wirst jetzt nicht aufspringen und zu ihm rennen. Die eine Minute hältst du jetzt auch noch aus.“ Jude nickte. Ja, die hielt sie auch noch aus. „Also, ich“ „Bleibt er jetzt?“ Darius zog gereizt seine Augenbrauen zusammen und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Jude!“ Jude hob abwehrend ihre Hände. „Schon gut. Schon gut. Also, was wolltest du sagen?“ „Ich“ Die Tür öffnete sich wieder und da stand Tommy. Ehe er sich versah, war Jude mit einem Kreischen aufgesprungen und hatte sich in seine Arme geworfen. Er strauchelte und ging einen Schritt nach hinten, um nicht umzukippen. Erst als Jude schon Arme und Beine um ihn geschlungen hatte, kamen Jude Zweifel, ob das die angebrachte Begrüßung war, doch schon spürte sie seine Arme um ihren Rücken geschlungen. Sie drückte sich noch fester an ihn und flüsterte: „Hey.“ Er flüsterte die Begrüßung zurück. Irgendwann – eine gefühlte Ewigkeit später – ließ Tommy Jude wieder zurück auf den Boden. Sie behielt eine Hand auf seiner Schulter, für den Fall, dass ihre Beine nachgaben. Man konnte nie sicher sein. Darius räusperte sich hinter ihr und brauchte auch gar nicht mehr zu tun, um seine beiden Hündchen zurück ins Körbchen zu holen. Brav setzten die beiden sich auf ihre Plätze und lauschten andächtig. „Schön, dich wieder hier zu haben, Tom.“ Er nickte ihm zu und Tommy lächelte leicht. „Gut, ich will es kurz machen, damit ihr beiden euren restlichen freien Tag genießen könnt. Jude, wie ich gerade schon erwähnt habe, kommt Happy Girl jetzt auch in den Staaten in die Läden. Das heißt, das Album wird jetzt in insgesamt 17 Ländern verkauft. Dieses Album ist erfolgreicher als die letzten beiden. Wir müssen das ausnutzen. Kurz: es wird eine neue Welttournee geben. Tut mir leid, dass es jetzt so kurzfristig ist, aber keiner hat diesen Erfolg erwartet. Selbst Liam nicht.“ Darius erlaubte sich ein kurzes Schmunzeln. „Wann geht es los?“, fragte Jude aufgeregt. „In drei Wochen. Tom wird als dein Produzent mit dir fahren... Ich möchte,“ „Tommy? Was spricht gegen Danny?“ „Danny wird nach London gehen; er hat dort einen leitenden Posten in einem bedeutenden Label angeboten bekommen und angenommen. Er wird in zwei Wochen gehen. Deswegen ist Tommy wieder hier. Als dein Produzent.“ Jude nickte. „Okay, Jude, du kannst gehen. Tom, du bleibst hier. Ich möchte den Tourplan durchgehen. Außerdem musst du hier und“, er kramte einen Moment „hier unterschreiben. Jude, worauf wartest du?“ Jude stand langsam auf und ging auf die Tür zu. Tommy schaute nicht ein einziges Mal auf und schließlich drehte Jude sich um und ging raus. Sie schüttelte irritiert den Kopf und machte sich auf den Weg nach draußen.
Abends, Jude hatte gerade in ihre Flanellhose und ein altes Shirt von den Beatles gewechselt, klingelte es an der Tür. Jude reagierte nicht, blieb auf ihren Bett sitzen und griff nur nach der Gitarre. Sie schlug ihre Kladde auf und blätterte einige Momente, bevor sie sich in den Schneidersitz setzte. Sie hatte gerade die ersten Akkorde gespielt, als es leise an ihre Tür klopfte. Sie zuckte zusammen. Dann stand sie schnell auf und lief zu Tür. „Hey“, hörte sie und kam nach fast 11 Monaten wieder in den Genuss ihres Lächelns. Das Lächeln, das er nur für sie aufsparte. „Hi“, meinte sie ein wenig atemlos. Sie standen einige Momente schweigend da, in denen Jude klar wurde, dass sie in ihren Pyjamas vor ihm stand. Sie spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht kroch und sie schaute schnell zu Boden. Tommy beobachtete sie, während seine Verwirrung zunahm. Er sah, dass sie rot wurde und verlegen auf den Boden schaute und fragte sich, was zur Hölle eigentlich loswar. Er entschloss sich, das Schweigen, das langsam peinlich wurde, zu brechen. „Darf ich reinkommen?“ Ihr Kopf schoss hoch und sie schaute ihn einen Moment lang an, bevor sie schnell nickte und einen Schritt nach hinten machte. Er trat durch die Tür und ihm wurde schlagartig bewusst, dass das das allererste Mal war, dass er überhaupt in ihrem Zimmer war. Jude wurde es im selben Moment klar und sie wünschte sich, noch aufgeräumt zu haben, so wie Stuart es ihr schon seit Wochen riet. Warum hatte sie nicht auf ihn gehört? „Du hast gespielt?“, fragte Tommy, nur um etwas zu sagen, und deutete auf die Gitarre, die noch auf ihrem Bett lag. Sie nickte und mied noch immer seinen Blick. Er legte seinen Kopf schief und grinste sie an. „Du weißt schon, dass ich als dein neuer Produzent das Recht habe, alle deine Texte zu lesen?“, fragte er. Jude schaute ihn an und nickte, als sie plötzlich erstarrte und sie schon wieder rot wurde. „Was hast du?“, fragte er irritiert. „Ich... zeig dir die Texte morgen, okay?“ Er kniff die Augen zusammen und schaute sie unter seinen Lidern an. „Wieso?“, fragte er, jetzt neugierig geworden. Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Darum“, grinste sie und legte ebenfalls ihren Kopf schief. Sie funkelten sich einen Augenblick lang an, schließlich machte Tommy einen Schritt nach vorne und Jude, die nur darauf gewartet zu haben schien, sprang auf ihr Bett und setzte sich auf ihre Kladde. Dann lächelte sie scheinheilig zu ihm hoch. Tommy hob anschätzend die Augenbrauen, bevor er sich neben ihr niederließ. Einen Moment lang blieb er sitzen, dann stürzte er sich auf sie und begann, sie an den Rippen zu kitzeln. Jude schrie und strampelte, um sich loszumachen. Sie bekam kaum noch Luft und schließlich hatte sie nicht mehr die Energie, sich zu wehren. Sie kiekste nur noch und versuchte zu atmen. Plötzlich war er ganz nah. Sie konnte den Blick nicht von ihm losreißen und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie es auch gar nicht. Sie betrachtete seine babyblauen Augen und die kleine Narbe auf seiner Stirn, es faszinierte sie, wie sich die Fältchen um seine Augen herum vertieften, wenn er lächelte. Sie beobachtete, wie sich seine Augen langsam schlossen, als er noch näher kam. Ihre Hände lagen wie betäubt an ihrer Seite und sie hatte das Gefühl, dass sie keinen Muskel mehr rühren konnte. Gerade als seine Lippen ihre leicht berührten, sprang die Tür auf und Stuart stand im Raum. „Dad!“, war alles, was Jude hervorbringen konnte und kam sich vor wie bei etwas Verbotenem ertappt. Tommy seufzte und richtete sich langsam auf. „Oh“, Stuart trat peinlich berührt von einem Bein aufs andere. „Tut.. tut mir Leid. Ich dachte nur, ich hätte jemanden schreien gehört. Tut mir leid, Schätzchen. Ich.. werde dann jetzt gehen.“ Fluchtartig verließ er den Raum und schlug die Tür hinter sich zu. „Uhm... das war peinlich“, brachte Jude hervor und schaute Tommy an. Tommy lächelte leicht. „Ich sollte gehen, Jude.“ Sie nickte. „Wir sehen uns morgen bei der Arbeit.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie kurz auf die Stirn. Unwillkürlich schlossen sich Judes Augen und öffneten sich erst wieder, als Tommy den Raum schon verlassen hatte. Sie seufzte und ließ sich aufs Bett zurückfallen.
tolle story!!! fands auch lustig als jude darius immer unterbrochen hat als sie von ihm gehört hat das ihr tommy wieder da ist...^^...ja genau stuart kam an einer echt ungünstigen stelle:-) freu mich schon auf ein neues kapitel von dir!!!
Die nächsten drei Wochen vergingen schnell und ohne, dass etwas Erwähnenswertes geschah. Jude und Tommy waren stillschweigend übereingekommen, dass dieser Fast-Kuss ein Ausrutscher war und nicht hätte geschehen sollen und auch nicht wieder geschehen sollte. Sie beide kannten die Folgen nur allzu gut: Herz-Schmerz und Streit. Das wollten sie sich nicht antun. Das war es ihnen nicht wert. Davon jedenfalls versuchte sich Jude zu überzeugen, als sie die letzten Klamotten in ihren Koffer warf. Sie war wieder mal viel zu spät dran. „Jude, Tommy ist da. Jetzt komm’ endlich.“ Jude seufzte. Stuart hatte kein Wort über den Vorgang in Judes Zimmer vor drei Wochen gesprochen, war seitdem jedoch deutlich kühler zu Tommy. „Komme!“ Sie packte ihren Koffer und schleifte ihn die Treppe runter. Stuart und Tommy hatten schon angefangen, ihr restliches Gepäck in Tommys H2 zu packen und sofort, als sie runterkam, nahm Tommy ihr den Koffer aus der Hand und brachte ihn zu seinem Wagen. Jude wandte sich ihrem Vater zu, der neben dem Treppengeländer stand. Er breitete die Arme aus und Jude umarmte ihn fest. „Ich werde dich vermissen. Pass auf dich auf.“ Stuart versuchte wie immer, den Abschied möglichst kurz zu machen, weil er der Ansicht war, je kürzer ein Abschied, desto weniger Schmerz bereitete er. Und auch wenn seine Tochter nun schon 19 Jahre alt war, vermisste er sie immer noch und machte sich Sorgen, wenn sie länger als zwei Tage aus dem Haus war. „Bye Dad. Du kommst mich ja besuchen, oder?“ Stuart nickte und drückte sie noch einmal fest, bevor er sie zur Tür rausschob. Jude winkte noch einmal und eilte dann zu Tommy in den Wagen. Sobald Jude sich angeschnallt hatte, ließ Tommy den Wagen an und drehte, sodass Jude Stuart noch ein letztes Mal zuwinken konnte. „Alles okay, Girl? Freust du dich?“ Jude drehte sich zu ihm und grinste. „Nee, am liebsten würde ich zu Hause bleiben.“ Er lachte. Als er an der nächsten Ampel anfuhr, berührten sich ihre Hände beim Schalten und Jude spürte das Kribbeln, das sich von ihren Finger bis ins Rückenmark hin ausbreitete. In dem Moment hatten beide den selben Gedanken: Wie sollten sie das nur die nächsten Wochen aushalten, auf dem engen Raum vom Tourbus?
Schließlich, nach langen Verabschiedungen von Sadie, Kwest, Karma und Darius schlossen sich die Bustüren. In dem Moment kam Jamie angerannt. Jude lächelte. „Warte, Jeff. Ich muss noch mal raus.“ Der Busfahrer nickte ergeben und öffnete die Türen. Jude sprang hinaus und rannte in Jamies Arme. Tommy beobachtete, wie Jude ihre Arme um Jamies Hals legte und sich an ihn drückte. Er betrachtete, wie sie ihn auf die Wange küsste und schließlich sogar kurz auf die Lippen. Tommy konnte es nicht mehr sehen. „Wir müssen los“, sagte er sich selbst und versuchte tatsächlich, sich davon zu überzeugen, dass das der Grund war, weshalb er so angespannt war. Er trat die Stufen hinunter und rief: „Jude! Wir müssen los!“ Sie warf ihm über die Schulter ein Lächeln zu und nickte schnell. Dann drehte sie sich wieder zu Jamie um. Tommy seufzte und ging zurück in den Bus. „Was grinst du so?“, motzte er Jeff schlecht gelaunt an. Jeff lächelte leicht. Gereizt seufzte Tommy und verschwand im hinteren Teil des Busses, wo sich schon Spiederman Mind Explosion eingenistet hatten. Er ging weiter durch zu den Schlafzimmern, wenn man es denn so nennen konnte. Eher Schlafabstellkammern. „Ich teile mit Jeff“, tönte es aus der vorderen Ecke. „Und ich mit Kyle“, rief Wally. „Du wirst dir mit Jude eine Kabine teilen müssen“, teilte ihm Wally mit. Irritiert drehte er sich um. „Wieso das denn? Sam und Lisa sind doch auch noch hier“, meinte Tommy und deutete auf Sam, den Tontechniker und Lisa, die Lichttechnikerin. „Haha“, machte Wally. Tommy schaute ihn verständnislos an, doch die drei Jungs sahen an ihm vorbei. Genervt drehte auch Tommy sich um und zuckte zusammen. Lisa und Sam lagen umschlungen auf der Couch. „Was ist denn das hier?“, herrschte Tommy sie an. Als die beiden nicht reagierten, schrie er: „Sam! Hey! Was soll das? Keine Beziehung mit Kollegen, schon mal was davon gehört?!“ Sam grinste nur und kratzte sich am Kopf. „Du musst gerade reden“, meinte er und wandte sich wieder Lisa zu. Tommy fluchte und verschwand in dem einzigen freien Raum. Er schlug die Tür laut knallend hinter sich zu und ließ sich auf sein schmales Bett, schon fast eine Pritsche, sinken. Er starrte eine Weile an die Decke.
Eine halbe Stunde später kam Jude zu ihm herein und setzte sich auf seine Bettkante. Sie schaute eine Weile zu, wie er da mit geschlossenen Augen und Kopfhörern lag und der Musik lauschte. Er atmete ruhig und sie war sich nicht sicher, ob er nicht schon eingeschlafen war. Vorsichtig stieß sie ihn an. „Tommy?“ Er reagierte nicht. „Tommy!“, sagte sie lauter und stieß ihn auf die Brust. Er zuckte zusammen und schlug die Augen auf. Einen Moment lang blickte er sich orientierungslos um, dann erblickte er Jude über ihn gelehnt. „Jude?“, schrie er schon fast. Sie zuckte zurück und meinte: „Die Jungs haben mir erzählt...“ „Was? Noch mal“, meinte Tommy, während er sich die Kopfhörer vom Kopf streifte und den MP3-Player ausschaltete. Jude wiederholte: „Die Jungs haben mir erzählt, du hättest dich ziemlich aufgeregt, weil du mit mir auf ein Zimmer musst. Kyle hat angeboten, zu tauschen, wenn du magst?!“ Tommy schaute sie aufmerksam an, während er überlegte. Was sollte er tun? Jude sah ruhig aus, doch Tommy meinte einen Anflug von Verletztheit in ihrem Blick zu sehen, als sie ihm den Vorschlag machte. Er dachte einen Moment nach, bevor er schließlich beschloss: „Ist... schon okay. Mir macht das nichts aus. Du weißt, ich hasse es, wenn... Sachen über meinen Kopf hinweg entschlossen werden“, redete er sich aus. Er wollte sie nicht verletzen, aber wenn er ihr gesagt hätte, dass er besser nicht mit ihr auf ein Zimmer ging, würde sie Fragen stellen und er konnte unmöglich sagen: Tja, Jude, weißt du, ich wäre ja supergerne mit dir auf einem Zimmer, aber ich habe Angst, mich nicht beherrschen zu können. Sie schaute ihn einen Augenblick lang nachdenklich an und nickte dann. „Wenn du meinst.“ Er nickte. „Ich leg’ mich noch was hin.“ Tommy nickte wieder. „Mach’ das. Ich... werde rausgehen und... was auch immer tun.“ Fluchtartig verließ er den kleinen Raum. Jude schaute ihm einem Augenblick verwirrt und irgendwie verletzt hinterher, bevor sie sich seufzend hinlegte und die Decke über sich schlug.
Abends kamen sie in Vermont an, wo sie eine Nacht auf irgendeinem Parkplatz übernachten wollten, bevor es dann am nächsten Tag nach New York ging, wo sie ihr erstes Konzert gab. Jude und Spied versuchten, etwas für die komplette Mannschaft zu kochen, scheiterten allerdings, als Jude die Nudeln anbrennen ließ. Schließlich saßen sie alle so um den geräumigen Tisch herum und knabberten Käsestangen und Chips und schworen sich dabei, gleich morgen früh im Supermarkt Fertiggerichte zu holen, die man einfach nur in die Mikrowelle schieben musste. Sie spielten Karten, bis es Wally zu langweilig wurde, er eine Weile mit Kyle flüsterte und sie dann versuchten, Jeff zu überreden, an der nächsten Tankstelle etwas zu trinken zu holen. „Für wen haltet ihr mich? Ich bin Busfahrer, ich habe keinen Bock, morgen früh eine ganze Horde kotzender Leute durch die Gegend zu fahren. Versucht es bei den anderen.“ Doch auch da fruchteten die Versuche nichts und schließlich gaben es die SME-Boys auf und trollten sich verdächtig früh in Wallys und Kyles Zimmer. Auch Lisa und Sam verzogen sich kurz danach, mit der Begründung, noch einmal den Plan für das erste Konzert durchgehen zu wollen. Die restlichen drei spielten noch eine Runde Playstation, dann entschuldigte sich auch Jude und gings ins Bett. Stunden später wachte sie auf. Sie wusste nicht, was sie geweckt hatte, aber jetzt, wo sie einmal wach war, fiel ihr auf, dass es unglaublich stickig war – für eine Nacht im Dezember. Leise stand sie auf und verließ den Raum auf Zehenspitzen. Sobald sie auf dem schmalen Gang stand, fröstelte sie. Sie zog sich einen von den Pullis an, der vermutlich Spied gehört und tapste dann weiter. Sie setzte sich mit ihrer Gitarre auf einen der vordersten Sitze, um die anderen nicht zu wecken, und spielte Who Am I Fooling. Sie hatte nicht die Geduld und nicht die Energie, sich an etwas Neuem zu versuchen, also spielte sie danach Led Zeppelins Stairway To Heaven. Müde rieb sie sich die Augen, als sie leise Schritte hinter sich hörte. Sie öffnete die Augen und riss sie noch weiter auf, als auf einmal Tommy vor ihr stand – ohne Shirt, nur in einer weiten Jogginghose. „Was tust du hier mitten in der Nacht, Girl?“, fragte er und gähnte. Jude brauchte nur einen Moment, um sich zu erholen. „Mir war warm.“ Er hob die Augenbrauen. „Warm?“ Er schmunzelte, als Jude nickte. “Aaah. Das muss dann wohl auch der Grund sein, wieso du eins von meinen Sweatshirts trägst.“ Jude errötete. „Genau“, meinte sie trotzig und wandte sich wieder ihrer Gitarre zu. Sie unterdrückte ein Seufzen, als Tommy sich gegenüber von ihr auf den Sitz gleiten ließ. „Was? Nicht inspiriert?“, grinste er. „Tommy“, meinte Jude genervt. „Möchtest du dich nicht wieder hinlegen gehen?“ Er lächelte nur arrogant. „Was denn? Du hältst mich nicht mehr aus?“ Jude schüttelte den Kopf und hätte beinahe ein entschlossenes Nein! von sich gegeben, wenn Tommy sich in diesem Moment nicht gestreckt hätte. Jude blieb der Mund offen stehen und sie schloss ihn wieder mit einem hörbaren Plopp. Tommy schaute sie kurz irritiert an, bevor er ihr Starren bemerkte und sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „Gefällt dir, was du siehst?“ Jude konnte nicht anders als zu Nicken und Tommy bemerkte amüsiert, wie sie rot anlief. Er stand auf, ging um den Tisch herum und setzte sich neben sie. Jude wurde heiß, aber sie konnte ihren Blick immer noch nicht von seinem Oberkörper losreißen. Er beugte sich über sie, sodass sie seinen warmen Atem auf ihren Wangen spürte. Eine Gänsehaut breitete sich langsam auf ihrer Haut aus. „Schön“, flüsterte er mit rauer Stimme, bevor er seine Lippen unerwartet auf ihre drückte. Jude, die sowieso schon atemlos gewesen war, spürte jetzt, wie ihr schwindelig wurde, doch um nichts in der Welt hätte sie sich jetzt von ihm gelöst. Ihre Hände fanden einen Weg in seine Haare und sie zog leicht an ihnen. Tommy seufzte und intensivierte den Kuss noch; seine Hände bahnten sich langsam den Weg unter ihr Tanktop. Jude schauderte. Schließlich, als das Bedürfnis nach Luft zu groß wurde, löste Tommy sich langsam, widerwillig von ihr. Er betrachtete, wie sich ihre Augen mit den wunderschön gebogenen Wimpern sich langsam öffnete und musste lächeln, als er sah, wie sehr sie außer Atem war. „Wow“, war alles, was sie quietschen konnte. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren geschwungenen Lippen und er zog seine Hand von ihrem Rücken, um mit dem Zeigefinger langsam die Konturen nachzufahren. Judes Atem stockte und ihr Herz schlug doppelt so schnell bei dieser zärtlichen Geste. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie in sein Gesicht schaute und Verlangen machte sich in ihr breit. Schnell verschränkte sie ihre Finger in seinem Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihre Lippen auf seine drücken zu können.