kate » 21.35 Uhr (Oneshot)

18.05.2008 20:56

ich hab heute mal wieder einen oneshot geschrieben...er ist vl. aber nicht grade mein bester^^

21.35 Uhr

Eingehüllt in einem zauberhaften Kleid trat sie in die Kirche. Doch es war kein gewöhnliches Kleid, es war ihr Hochzeitskleid. Ein Kleid aus champagnerfarbender, perlenbestickter Seide. Ihre blonden zu Locken gestylten Haare wurden von einem bodenlangen Schleier bedeckt, der mit einem funkeldem Diadem in ihrem Haar befestigt war.
Tommy blieb beinahe der Atem stehen als er Jude sah, seine Verlobte und bald Ehefrau erschien ihm wie eine Märchenprinzessin.
Von ihrem Vater geführt näherte sich Jude dem Traualter an dem Tommy schon ungeduldig wartete. Er trug einen schwarzen, eleganten und schlichten Anzug, der sich wie maßgeschneidert seinem Körper anschmiegte. Unter dem Jacket blitzte ein weißes Hemd hevor. Sein Gesamterscheinungsbild wurde von einer schmalen Krawatte und ein Paar schwarzer Schuhe perfekt abgerundet.
Die kleine Kirche war im Innenraum mit vielen weißen und rosafarbenden Rosen geschmückt, die zu kleinen Sträußen zusammengebunden waren. Vier junge Mädchen dienten als Brautjungfern, die zuvor den Weg zum Altar mit Rosenblüten ebneten und in ihren verspielten, pinken Kleidern einfach hinreißend aussahen.
Mittlerweile war Jude am Altar angekommen und ihr Dad setzte sich auf die Bank in der ersten Reihe, neben ihm saß Judes Mutter, Victoria. Auch wenn Stuart und sie mittlerweile kein Paar mehr waren, so bemühten sie sich zumindest um ein freundschafliches Verhältnis. Auch Tommys Eltern waren der Hochzeit wegen aus Frankreich angereist, um an diesem hochwichtigen Tag bei ihrem Sohn und ihrer zukünftigen Schwiegertochter zu verweilen. Unter den vielen Gästen war auch Jamie, Judes bester Freund, zu finden. Mit seiner rechten Hand fasste er ergriffen von der emotionalen Stimmung nach Zeppelin. Zep war seit sieben Monaten seine neue Freundin. Sie lernten sich in einen Cafe nahe der Stadtgrenze kennen, wo Zep als Bedienung arbeitete. Jamie verliebte sich umgehend in die junge, dunkelhaarige Frau und sein Gefühl sollte nicht unerwiedert bleiben. Nicht nur Jamie, sondern auch Zeppelin war hin und weg, seine lustige und offende Art sprach sie sofort an und es dauerte keine zwei Wochen, da waren sie ein Paar.
Sadie küsste Jude glückwünschend die Wange, auch sie sah umwerfend aus. Ihr hellblaues, knielanges Kleid aus Chiffon brachte ihre strahlend blauen Augen gut zum Vorschein. Lächelnd betrachtete sie ihren Mann, der ihr als Trauzeuge von Tommy gegenüberstand. Vor gut einem Jahr heiratete sie Kwest. Die Hochzeit der Beiden war ein rauschendes Fest und nun wünschte sich Sadie, das dieser Tag für ihre kleine Schwester mindestens genauso schön werden würde, wie er damals für sie gewesen war.
Tommy nahm Judes Hand und hielt sie sachte in seiner fest. Lächelnd sah Jude zu ihm hinauf, woraufhin ihr eine Träne die Wange runterkullerte. Sanft strich er ihr die Träne weg und die beiden wandten sich, Hand in Hand, dem Pfarrer zu. Der Pfarrer war ein netter älterer Herr, der sehr viel Wärme und Herzlichkeit ausstrahlte. Dieser Mann war es auch, der sie damals in dieser kleinen Kirche unterbrochen hatte, als sie sich einem leidenschaftlichen und unerwarteten Kuss hingaben. Seit diesem Tag waren sie ein unzertrennliches Paar. Mittlerweile liegt dieser Kuss schon über 2 Jahre zurück und Jude zog vor gut einem halben Jahr bei Tommy ein. Auch wenn sie durch fünf Jahre Lebenszeit getrennt waren, wussten sie genau das sie zusammengehören und füreinander bestimmt sind. Zwischen ihnen heerschte eine Verbindung, die schon seit ihrer ersten Begegnung bestand und nun wollten sie den Bund fürs Leben schließen, niewieder ohne den anderen sein, niewieder den wichtigsten Menschen in ihrem Leben missen müssen.
Der Pfarrer fuhr mit seinen Worten fort. "Jude, willst du den hier anwesenden Tom Quincy, als deinen Ehemann lieben und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antworte mit: Ja, ich will." "Ja, ich will." Freudestrahlend, aber mit zugleich zittriger Stimme antwortete Jude dem Pfarrer und blickte danach zu Tommy, der nun auch um sein Ja-Wort gebeten wurde. "Ebenso frage ich dich, Tom, willst du die hier anwesende Jude Harrison, als deine Ehefrau lieben und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis der Tod euch scheidet, so antworte mit: Ja, ich will."
...
...
...
"Tommy, Tommy...Tommy?"

Ruckartig öffnete Tommy seine Augen und sah sich erschrocken im Wohnzimmer um, dabei fiel sein Blick auf die Uhr, die 21.35 Uhr anzeigte.
Als er realisierte das er wohl kurzzeitig eingenickt sein musste und er nur geträumt hat, mit seiner Freundin vorm Altar zu stehen, wandte er seinen Blick, leicht enttäuscht, wieder zu Jude, die neben ihm auf dem Sofa hockte und grinsend durch sein Haar kraulte. "Lass uns schlafen gehen, es war ein langer und anstrengender Tag im Tonstudio." Müde folgte er ihr ins Schlafzimmer.
Aneinandergeschmiegt sahen sie sich für heute das letzte Mal an und ein Lächeln umspielte Tommys Lippen. "Woran denkst du?" fragte Jude neugierig, als sie dieses Lächeln bemerkte. "Ach nichts, schlaf gut Süsse." Doch dieses "nichts" auf seinen Lippen war kein beiläufiges, unbedeutendes Lächeln, sondern der festumschlossene Gedanke, seinen heutigen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen, Jude sollte schon bald seine Frau werden.