Gedankenverloren saß ich auf meinem bett und starrte aus dem Fenster.Die dunklen Gewitterwolken waren vor etwa einer halben Stundeaufgezogen und es sah so aus, als würde es jeden Moment anfangen aus Eimern zuregnen und zu gewittern.Ich mochte Gewitter nicht besonders.Erstens waren sie laut und zweitens waren schon zwei meiner Fernseher bei Gewitter draufgegangen.Mein Blick wanderte zu meinem Computer, von dem mich eine leere, weiße Word - Seite anlachte und immer und immer wieder zusagen schien:`Dir wird nichts einfallen!Deine Ideen sind dir ausgegangen!`Ich war drauf und dran, dieses Word-Dokument samt Computer über meinen Balkon in den Teich zuwerfen.Aber ich zügelte meine Wut, die bei meinem Mangel an Inspiration von mir Besitz ergriffen hatte und belehrte mich eines Besseren.Was brachte es mir schon, wenn ich jetzt meinen Computer zum Fenster hinauswerfen würde?Nur noch mehr Schaden.Seufzend schloss ich Word und beließ es bei der leeren Seite.Ich hatte einfach keine Ideen mehr für gute Stories.Sie waren einfach weg.Ich hatte die Zeit, um zuschreiben, aber mir fehlten die Ideen.Das, was ich schrieb, war Müll oder einfach zu dumm, um es zuveröffentlichen.Manches war gut - selbst für mich war es gut - aber es waren einfach mal keine Stories über Tommy und Jude, meinem Traumpaar.Wenn ich an die beiden dachte, dann dachte ich daran, dass Jude, so wie die Presse proklamierte, mit Jamie zusammen war und dass Tommy und sie wahrscheinlich nie ien paar werden würden.Dabei wünschte ich mir das wirklich!Ich wollte, dass der Typ meiner Träume - Tom Quincy, fast 24 Jahre jung und Zwilling - mit der Chefin seiner Band zusammen kommen würde.Irgendwo war das krank - und ich wusste, dass es irgendwo krank war, schließlich hatte man nicht umsonst einen Traumtypen.Doch als ich erfuhr, dass Jude schon seit einem jahr immer mal wieder mit Jamie zusammen sein sollte, brach für mich ein weiteres Stück meiner kleinen perfekten Welt zusammen.Nun fehlte nur noch, dass auch mein anderer Traumtyp - 17 Jahre jung und seines Zeichens Mitschüler meines Geografiekurses - eine Freundin hatte, die ich nicht war!Warum konnte nicht alles einfach so sein, wie ich es mir erträumte?Tommy und Jude wären ein Paar, würden dazustehen und ich, tja, ich würde mit diesem wunderbaren Kerl aus meiner Parallelklasse zusammen sein, der mich nun mittlerweile seit zwei Jahren in meinen Träumen verfolgte.Aber leider war das Leben kein Traum – und ich musste mich mit der harten und unerbittlichen Realität abfinden... auch, wenn ich das absolut nicht wollte.Was ich wollte, war auf der Stelle zu Jude nach Kanada oder wo auch immer sie steckte zufliegen und sie zufragen, wie in Teufels Namen sie Tommy das alles antun konnte!Oder besser, wie sie mir das alles antun konnte.Ich würde bei ihr an die Tür klopfen und sofort, wenn sie die Tür geöffnethatte, losbrüllen, warum sie nicht mit Tommy zusammen war, sondern der Presse auch noch Futter für Spekulationen über sie und Jamie geben konnte.Argh!Ja, genau das wollte ich – und zwar auf der Stelle!Der erste helle, gleißende Blitz ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken und ich lehnte mich in meine Kissen zurück.Wartete, bis der Donner kam und mir verriet, wie weit das Gewitter entfernt war.Wenn es weit genug entfernt war, dann konnte ich meinen Fernseher getrost in der Steckdose lassen und mir den Sonntagabendfilm angucken.Wenn es direkt über uns war, blieb mir zu hoffen, dass es jetzt noch nicht unsere Fernsehapparate kalt gestellt hatte.Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, kam der Donner – und ich hielt es für besser, doch alle Kabel herauszuziehen, die irgendetwas mit technik, Strom und ähnlichem zutun hatten. Also hievte ich mich von meinem Bett und nahm mir die erste Steckdose vor, in der meine Stereoanlage, mein Computer und all meine Lampen steckten.Sofort wurde es dunkel und still in meinem Zimmer, aber ich machte mir keine Gedanken.So lange es draußen auch nur ein bisschen hell war, konnte ich mir noch Kerzen anzünden.Hockend hüpfte ich zur nächsten Steckdose – mein DVD-Player, mein Videorekorder und mein Fernseher.Ich hatte gerade die Kabel in der Hand, als es erneut blitzte – und der Donner nur Sekunden danach die Stille durchbrach.Auf einmal wurde es schwarz um mich herum ...
Als ich meine Augen wieder öffnete, spürte ich einen leichten Schmerz in meinem Hinterkopf, doch abgesehen davon schien es mir gut zugehen.Durch ein Fenster direkt mir gegenüber schienen die ersten Sonnenstrahlen des tages und erst jetzt bemerkte ich, dass es nicht mein Bett war, in dem ich lag.Das Bett war mir vollkommen fremd, sowie das Zimmer , in dem es stand.Ein Blick auf den Wecker neben mir verriet mir, dass es bereits zwei uhr nachmittags war und wieder fragte ich mich, wo genau ich hier war.Die tür hinter mir ging auf und erschrocken fuhr ich zusammen.Mein Herz schlug um das tausendfache schneller, als üblich und ich fragte mich, wer dort ins Zimmer gekommen war.Zögernd drehte ich meinen Kopf, um die Person zu erkennen – und bekam gleich den nächsten Herzinfarkt.Vor mir, leibhaftig aus Fleisch und Blut, stand ein großer, braunhaariger, verdammt gutaussehender Junge, der Tommy, dem Mann meiner letzten schlaflosen Nächte, zum Verwechseln ähnlich sah.Die Fragen in meinem Kopf nahmen zu.Wo war ich?Wie war ich hierher gekommen?Wer war dieser teuflisch gutaussehende Kerl, der gerade ins Zimmer gekommen war?Und eine Frage, die zwar fürchterlich dämlich war, aber einfach so in meinem Kopf aufgetaucht war: Wer war ich?“Wie geht es dir?“, sprach mich „Tommy“ an und wieder hielt ich erschrocken die Luft an.Nicht nur, dass er haargenau so aussah, wie Tommy, nein, auch seine Stimme war die von Tommy!“Ich“, fieberhaft überlegte ich, was ich jetzt sagen sollte.Ich wusste ja noch nicht einmal, was genau geschehen war.“Ich – was ist passiert?“, fragte ich deshalb und war überrascht, wie schwach meine Stimme klang.“Tommy“ setzte sich neben mich auf das Bett und musterte mich besorgt.Sogar die Augen sahen verdammt nach denen von Tommy aus!“Du bist gestern von der Bühne gefallen und hast dir den Kopf etwas angaschlagen“, antwortete er sanft und ich konnte nicht anders, als ihn insgeheimfür den echten Tommy zuhalten und ihn erbarmungslos anzuhimmeln.Er sah einfach schrecklich gut aus... Aber Moment!Von der Bühne gefallen?Wann war ich gestern auf einer Bühne?Wann hatte ich je auf einer Bühne gestanden?“Ich kann mich nicht erinnern“, meinte ich deshalb nur knapp, um weiter in meinem Gedächtnis zuforschen, was mit mir passiert war.Ich konnte mich erinnern, dass ich meinen Fernseher aus der Steckdose ziehen wollte, weil es angefangen hatte, zugewittern.Dann war ich hier aufgewacht.“Woran kannst du dich nicht erinnern?“, hakte „Tommy“ nach und ich beschloss, ihm ein ein wenig zuerzählen.“Wer bin ich, was ist passiert, wer bist du ...?“Seine Hand legte sich beruhigend auf meine und Wärme durchfloss meinen Körper.Die Kopfschmerzen waren für einen Moment verschwunden und mein ganzer Körper wurde einfach von einem unglaublich guten Gefühl durchflutet, das seine Berührung auslöste.Gott, wenn er doch nur wirklich Tommy sein könnte... „Du weißt nicht mehr, wer du bist?“Ich nickte traurig – denn irgendwo stimmte es ja.Ich hatte keine Ahnung, was ich hier verloren hatte – oder auf einer Bühne.“Du bist Jamie Andrews, Jude Harrisons Gitarristin – und bei der Probe bist du gestern über ein Kabel gestolpert und von der Bühne gefallen.“Innerlich lachte ich schallend auf.Sicher, ich war Jamie Andrews und in Jude Harrisons Band.Klar, und das vor mir war wirklich Tommy.Okay, wo war die versteckte Kamera?Dann wanderte mein Blick zur Hand des Jungen – und mir war es vorher gar nicht aufgefallen, aber er trug exakt den gleichen Ring wie der echte Tommy.Diesen Ring würde ich unter Tausenden wieder erkennen.Ich liebte ihn, weil er vielleicht ein indiz dafür war, dass Tommy und Jude ein Paar waren.Schließlich trug Jude den gleichen Ring um ihren Finger.Aber nun begann ich darüber nachzudenken, was „Tommy“ gesagt hatte.Ich sollte also Jamie sein – eben nur weiblich.Das hieß ja, dass Jude und Jamie hier – wo auch immer „hier“ war – nicht zusammen sein konnten, weil ich ja Jamie war!Doch so ganz glauben wollte ich das alles immer noch nicht.Schließlich war das schon absurd.Wie sollte das denn gehen?Hatte ich vielleicht durch diesen Blitzeinschlag meine Identität – meinen Geist und Körper – mit Jamie getauscht?Ja war ich denn hier bei Akte X und ein Fall für Mulder und Scully?Ich glaubte vielleicht an Leben im All – was ja zugegeben auch nur logisch war – aber gleich an so was glauben?War das nicht ein bisschen zu seltsam?“Und wer bist du?“, fragte ich dann doch nach, als ich immer noch keine versteckte kamera entdecken konnte und als ich angefangen hatte, mich zufragen, warum gerade mit mir versteckte Kamera gespielt werden sollte.Zumal alles ziemlich echt aussah und ich mir nicht vorstellen konnte, dass irgendeiner meiner Freunde mir so einen kostspieligen Streich spielen würden.Vielleicht war es ein Traum.Unauffällig zwickte ich mir in den Arm, während ich auf meine Antwort von „Tommy“ wartete.Ich atmete hörbar ein, als der schmerz meinen Körper durchflutete und mir erstens klar machte, dass ich viel zu fest zugekniffen hatte und zweitens vor Augen führte, dass das Ganze anscheinend wirklich Realität war.“Ich bin Tommy, dein bester Freund.Schon vergessen?“Mein blick schien wohl so viel zusagen wie : `Du bist ein Scherzkeks – hab ich nicht gerade gesagt, ich kann mich an nichts erinnern?´Und er hob sofort entschuldigend die Hände.“Sorry, ich hab´s vergessen.“Er schenkte mir eines dieser unwiderstehlichen Tommy- Lächeln und ich merkte, wie ich langsam, wie butter bei 50°, dahinschmolz.Zum ersten mal seit er mir erklärt hatte, dass ich von der Bühne gefallen sein sollte, wanderten meine Finger zu meinem Hinterkopf.Und zum wahrscheinlich hundertsten Mal, seit ich in diesem fremden Bett aufgewacht war, hielt ich voller Erstaunen die Luft an.Ich spürte ein Pflaster an meinem Haaransatz – und wenn ich fester darauf drückte, schmerzte es höllisch.Verdammt, ich schien wirklich als Jamie Andrews wieder aufgewacht zu sein.
2. Kapitel
Die frische Luft wedelte um meine Nase, während ich die decke enger um meinen Körper schlang und so versuchte, auch nur ein bisschen von der Kälte aus meinen Fingern und zehen zu vertreiben.Anscheinend hatte auch die tatsache, dass ich nun Jamie Andrews weiblich war, nichts daran geändert, dass ich eine Frierkatze mit Eisklumpen anstelle von Fingern und Zehen war.Vor mir ausgebreitet auf der Bank im Garten der Quincys, bei denen ich übergangsweise untergekommen war, lagen papiere, Reisepässe, persönliche Dinge, die mir weiterhelfen sollten, mich an meine Vergangenheit zu erinnern.Vergangenheit - irgendwie fand ich es merkwürdig, von Vergangenheit zu sprechen ... schließlich kannte ich sie.Es war nicht die, die meiner neuen Identität entsprach.Langsam- aber nur sehr langsam - hatte ich mich an den Gedanken gewöhnt, dass ich wirklich Jamie war Und nicht länger Michelle (nicht mein wirklicher name).Mein ganzes Leben war neu und ich fragte mich, was wohl aus dem echten Jamie geworden war.Wenn ich jetzt logisch genung dachte war er jetzt bei mir zu hause und lebte mein leben.Na ja, das ganze hat auch was gutes jetzt kommt er wenigstens jude und Tommy nicht mehr in die Quere.Um mich selbst von den Gedanken abzulenken, welcher leider gottes immer noch um den echten Jamie drehte, zuckte ich mit den Schultern und nahm den Personalausweis zwischen meine Hände, der ebenfalls in den karton mit meinen persönlichen Sachen gelegen hatte.
Name: Andrews Vorname: Jamie Lia Geburtstag und - ort: 13.02.1988 Toronto Staatsangehörigkeit: Kanadisch
Wow, also das war vollkommen abgefahren.Auf einmal war ich Kanadierin... und um 2 Jahre älter als zuvor.Zumindest war mein Geburtstag der gleiche geblieben.Vielleicht hätte ich den sonst auch noch vergessen... Tja, und mit diesem Personalausweis wurde mir schlagartig vor Augen geführt, dass ich für alle hier Jamie lia Andrews war.Denn mein Gesicht lächelte mir entgegen und meine Unterschrift war darunter gesetzt.Jetzt hatte ich es wohl schwarz auf weiß - oder besser gesagt, schwarz auf grün.Ich legte den Personalausweis wieder zurück auf die Bank und nahm mir als nächstesmeinen Reisepass vor.Doch auch der brachte mir nichts neues.Die gleichen Daten, das gleiche Erstauen.Ich blätterte weiter in dem kleinen Buch und suchte nach Stempeln der Länder, in die ich schon gereist sein sollte.Meine Augen weiteten sich und ich fühlte mich wie ein kleines Kind, dem man Schokolade zum Frühstück servierte.USA, Australien, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Mexiko, Japan - die liste ließ sich unendlich weiterführen und irgendwie machte es mich traurig, dass mein neues Ich zwar schon all diese Länder gesehen haben sollte, mein altes Ich, meine Persönlichkeit, mein Geist - wie auch immer - aber nie einen Fuß dahin setzen würde.Sicher, Spanien und Frankreich hatte man vielleicht schon mal gesehen, aber Japan... das war am anderen Ende der Welt!Traurig schlug ich das Buch zu und wollte mich gerade dem Rest der Papiere widmen als Amy, Tommys Mum, zu mir in den Hof kam und bescheid sagte, dass das Essen fertig war.Sie war eine nette Frau - vollkommen natürlich und normal.Nicht, wie man sich die Mutter eines Fast- Superstars vorstellte.Die wenigen Tage, die ich nun bei ihr hatte wohnen dürften, hatten mir ein erstaunliches bild von dem gemacht, was Tommy sein Leben - sein Zuhause - nannte.Etwas, das ich nie für möglich gehalten hatte.Ich, ein Mädchen aus einem kleinen Kuhkaff in Deutschland, lebte bei Tommy Quincy zuhause!Ich lebte bei Jude harrisons Leadgitarristen!Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen: Ich war selbst in Judes Band!Ich, die die wirklichen Weltstars nur vom Bildschirm kannte.Wenn ich auch nur die möglichkeit bekommen hätte, das meinen Freunden zu erzählen - sie hätten mich wahrscheinlich in die nächstbeste Nervenheilanstalt gesteckt und nie wieder rausgeholt.Aber hey, wahrscheinlich würde ich die möglichkeit, ihnen das alles zu erzählen, nie mehr bekommen.Was mich einerseits traurig stimmte, da mir dadurch erst bewusst wurde, wie sehr ich auch mein altes Leben vermisste.Doch andererseits zeigte es mir, was ich hier gerade erlebte.Mein Gott, ich lebte das Leben eines Rockstars!Ich war ein Teil davon, ich war ein Teil eines großen, berühmten Ganzen.Ich war Teil von Judes Band.Und trotzdem fror ich mir im Garten der Quincys die Finger ab.Es schien zwar die Sonne, aber um diese Jahreszeit konnte man nicht erwarten dass es warm war.Die sonne war zwar schon den ganzen Tag am Himmel, doch wirklich wärmen konnte sie nicht.Schließlich war es mittlerweile September geworden und bald würde der Winter über Toronto hereinbrechen.Mit der warmen Decke um meinem Körper stand ich von der Bank auf und packte meine Personalien, mein Leben, in den kleinen, grauen Schuhkarton zurück, in dem ich sie angeblich vorher immer aufbewahrt habe.Dann ging ich durch die verandatür ins Innere des Hauses und stapfte in Richtung meines Zimmers im oberen Geschoss.Amy war so nett gewesen, mir das Gästezimmer zur Verfügung zu stellen, schließlich war ich "Tommys beste Freundin, seit er bei Jude war" und da Jude, Tommy und der Rest momentan in Amerika festsaßen, aber sie an einem neuen Album für die nächste Tour arbeiteten, hatte sie mir bereitwillig angeboten, erst einmal beio ihnen unterzukommen.Nichts Selbstverständliches, dass wusste ich und ich war demjenigen, der diese Dinge lenkte, Gott oder wie auch immer er hieß, dankbar.Wenn ich ihn irgendwann einmal treffen würde, würde ich ihm die Füße küssen."Da bist du ja endlich", hörte ich Amys Stimme aus dem Esszimmer und als ich eintrat, begrüßten mich drei lächelnde Gesichter.Amy, Drew (Tommys Dad) und Tommy.Und ja, ich musste wieder einmal feststellen wie verdammt gut dieser Kerl aussah.Und wäre ich nicht ein hoffnungsloser Fall von Tommy und Jude als Pärchen, dann hätte ich ihn vernascht."Ich hoffe du magst Spaghetti?", fragte Amy und hatte schon eine ganze Ladung Nudeln auf meinen Teller gehievt.Dankbar nickte ich ihr zu und setzte mich gegenüber von tommy an den Tisch.Er beobachtete mich mit diesem typischen Tommy- Lächeln, mit dem er mich schon die ganzen letzten Tage immer wieder angeguckt hatte und das wohl soviel wie Ìch bin dein bester Freund und ich weiß dass du mich unwiderstehlich findest`heißen sollte.Ich führte meine vollgeladene Gabel gerade zu meinem Mund, als ich bemerkte wie Tommy sich über den tisch beugte und nach einer kleinen Flasche langte.>> Tortillia Souce > Tortillia Souce nannte, über alles, was seine mutter kochte, tun?Die neugierigen Blicke der anderen lagen auf mir, ich spürte sie regelrecht auf meiner Haut brennen und vorsichtig - ganz langsam - öffnete ich meinen Mund und berührte mit der Zungenspitze eine der Nudeln.Unauffällig testete ich, was dort auf meiner gabel war und kam zu dem Schluss, dass es gar nicht so schlimm war.Nicht die nudeln, die ich von zuhause kannte, aber immer noch besser als ich befürchtet hatte...
3.Kapitel
Es war merkwürdig, als auf einmal all ads wahr wurde, was man sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen gewünscht hätte.Und admit klar zu kommen, war noch merkwürdiger.Eine Woche lebte ich bereits als Jamie Andrews, doch wirklich etwas über mich erfahren hatte ich kaum.Sicher, ich wusste, wo ich herkam, wie alt ich war und wer meine freunde waren.Aber was für ein Mensch war ich überhaupt?War ich immer noch die Selbe, wie vor dem Blitzeinschlag?Immer noch so schüchtern und introvertiert Fremden gegenüber oder war ich jetzt plötzlich das komplette Gegenteil?Vielleicht führte ich nicht nur Jamies Leben, sondern vielleicht hatte ich plötzlich auch seinen Charakter übernommen.Dann stellte sich mir die frage: Wie war Jamie wirklich?Das herauszufinden würde sicherlich interessant werden... Die letzten tage waren ungewohnt gewesen - allein, mich mit allem zurecht zufinden und immer wieder daran zudenken, dass ich für alle Jamie war und dass niemand hier meine wirkliche Identität kannte.Immer wieder wurde ich von der angst verfolgt, irgendetwas falsch zumachen und so den Verdacht zuwecken, ich wäre nicht Jamie.Aber mal ganz ehrlich: Würde mir wirklich jemand abkaufen, dass ich nicht Jamie war?Man würde mich eher in eine Irrenanstalt stecken, als dass man mir glauben schenken würde.Tommys Stimme riss mich aus meinen Gedanken, als er an meine Tür klopfte.Ich sprang vom Schreibtisch auf und öffnete ihm.Sein Haar war noch nass und er roch unwiderstehlich nach dem Duschbad, das er immer benutzte.Es war eine mischung aus Tropic und einem Geruch den ich nicht definieren konnte.Aber es roch einfach traumhaft.Ich hatte nie für möglich gehalten, dass ein Traumtyp wie Tommy auch in Wirklichkeit so gut aussehen konnte.Selbst kurz nach dem Duschen war er zum Anbeißen, oder gerade deswegen.die wassertropfen die sich den Weg über seinen Oberkörper bahnen machte ihn noch schärfer.und um den ganzen auch noch die Krone aufzusetzen, war er der freundlichste Junge, dem ich in meinem bisherigen Leben über den Weg gelaufen war.Er war immer hilfsbereit und konnte wunderbar zuhören.Jude hatte Glück, ihn eigentlich nur für sich zuhaben.vielleicht wurde es ja jetzt doch was aus den beiden.Und vielleicht konnte ich etwas dazubeitragen... "Was ist?", fragte ich und erhaschte mir einige Sekunden, in denen ich Tommy einfach nur beobachten konnte - ohne, dass es auffällig wurde.Er trat an mir vorbei und setzte sich auf das riesige bett in der Mitte das Zimmers."Wie fühlst du dich?", antwortete Tommy mit einer Gegenfrage und ich zog fragend die Augenbrauen hoch.Diese Frage stellte mir jeder immer und überall, seit ich als Jamie aufgewacht war.Sah ich denn als Jamie wirklich sooo schlecht aus?Schulterzuckend setzte ich mich neben ihn und musterte ihn von der Seite."Gut.Warum fragst du?"Sein awr immer noch ziemlich nass und die Tropfen durchzogen sein gesicht und seine Wangen waren leicht gerötet.Wahrscheinlich hatte er mit 80° heißem Wasser geduscht - zumindest strahlte er so eine Wärme ab."Jude hat morgen einen Auftritt."Mein Herz rutschte mir bis in die Knie und ich wurde schlagartig blasser um die Nase."Nichts Großes", fügte Tommy hinzu, als er bemerkte, wie blass ich aufeinmal geworden war."Fühlst du dich kräftig genug dazu?"Mein Verstand schrie laut: Oh Gott, nein, das kannst du nicht!Doch die versuchung, Jude und Tommy zusammen zusehen, beieinander, umeinander herum, wie sie sich gegenseitig anguckten und den anderen aufbauten, war größer und so nickte ich.Eigentlich total unwissend worauf ich mich da einließ.Ich, Judes Rhythmusgitarristin - ich hatte vielleicht zwei oder dreimal in meinem Leben eine Gitarre in der hand gehalten.Gespielt hatte ich nicht mal ansatzweise und ich konnte es auch nicht.Ich konnte noch nicht einmal Noten lesen!Und da nickte ich einfach, wenn tommy mich fragte, ob ich mich vor mehreren hundert Menschen einfach so blamieren wollte.Wahrscheinlich hatte mir dieser Blitz nicht nur vollkommen neue Identität verpasst, sicher hatte er auch irgendwo einige gehirnströme blockiert und mich unzurechnungsfähig gegenüber braunhaarigen, unglaublich gutaussehenden Gitarristen gemacht.Aber was konnte ich jetzt schon daran ändern?Was sollte schon großartig passieren?Ich konnte es immer noch im Notfall auf den sturuz schieben und ein bisschen Unterrichtnehmen, wenn es nötig war.Tommy wäre sicherlich so freundlich und würde mir das Gitarrespielen "wieder" beibringen.Aber erst einmal konnte ich es ja so versuchen...
4.Kapitel
Die Gitarre war schwer und unhandlich.Meine rechte Schulter wurde von der Last der Gitarre, die mit einer schlinge um meinen Hals gelegt worden war, nach unten gezogen, der Rest meines Körpers versuchte angespannt das Gleichgewicht zuhalten, wohingegen mein Gehirn angestrengt probierte, Noten zutreffen und die melodie einigermaßen so klingen zulassen, wie es eigentlich sein sollte.Worauf hatte ich mich hier eingelassen?Wie konnte ich davon ausgehen, dass ich das konnte?Bis jetzt hatte ich zwar noch nicht versucht, richtig zu spielen, doch selbst das, was bis jetzt bei meinen Versuchen herausgekommen war, führte mir wieder einmal vor Augen, dass ich mich bis auf die Knochen blamieren würde.Mein kopf schmerzte immer noch etwas - die folgen, des Sturzes den ich wohl hinter mir hatte.Immer wieder flackerte es kurz vor meinen Augen, bevor ich mich wieder konzentrierte und nach meinen instrumentalen talenten, die irgendwo in meinem tiefsten Innern - hoffebtlich - begraben waren, suchte.Die Saiten der riesigen Gitarre berührten meine Fingerspitzen und auf einmal war es, als würde mich ein weiterer Blitz durchfahren.Vor meinen Augen wurde es für wenige Sekunden völlig schwarz und mein Kopf schien jeden Moment zuexplodieren.Ein ohrenbetäubendes Pfeifen wanderte durch meinen Gehörgang und beinahe war ich der Versuchung erlegen, meine Hände fest an meinen Kopf zupressen und mich auf dem Boden zusammen zurollen.Ich hatte meine Arme schon gehoben, als es auf einmal vorbei war.So plötzlich wie es angefangen hatte, hatte es auch wieder aufgehört.Nur noch vereinzelte, bunte Punkte tanzten vor meinen Augen, doch sowohl die Kopfschmerzen, als auch das unerträgliche pfeifen war verschwunden.Überrascht schaute ich auf die Gitarre und fragte mich, was da eben gerade passiert war.Ein Blitz war es ganz sicher nicht gewesen - schließlich befanden wir uns in einer Halle und ich hatte weder einen Blitz gesehen noch einen Donner gehört.Aber was war es dann?"Jamie?"Ich hörte Tommys Stimme hinter mir und drehte mich zu ihm um.Er stand am anderen Ende der kleinen Bühne, ebenfalls mit seiner Gitarre in der Hand und starrte mich wieder mit diesem besorgten blick an."Alles in Ordnung?"Beklommen nickte ich und verscheuchte die Gedankenund die fragen, die meinen Kopf durchflutet hatten.Tommy kam mit großen Schritten auf mich zu und musterte mich mit einem intensiven Blick.Wenn er einen so ansah, dann war das, als würde er jeden mit diesem Blick ausziehen ... oder als hätte er den Röntgenblick von Clark Kent.Ich spürte, wie ich unter seiner intensiven Musterung rot wurde und ich wandte mich ab, um mich wieder der Gitarre in meinen Armen zuwidmen."Wirklich alles in Ordnung?Wenn du dich noch nicht gut fühlst, dann holen wir einen Ersatz."Ich schüttelte meinen Kopf und meine Haare wedelten dabei wie verückt in der Luft herum."Nein", bestärkte ich und lächelte ihn dankbar an."Es wird schon gehen - ich hoffe nur, dass ich mich daran erinnern kann, wie man spielt."Ich tarnte es als kleinen Joke und tätschelte spielerisch das glänzende Instrument.Mein Gott, wie hatte ich mich nur darauf einlassen können.Es war ja nicht so, dass ich mich vor ein paar Freunden blamierte - das war eine ganze halle voller Menschen.Unsicher ergriff ich erneut die Saiten und hoffte, dass ich nicht schon wieder fast in Ohnmacht fiel.Die Saiten waren starr und kalt.Meine linke hand formte sich zu einem Griff, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, während die rechte weiterhin die Saiten zupfte.Der klang, der dabei entstand, war gar nicht mal so übel und ich fragte mich, wie ich auf diesen Griff gekommen war.Ohne es wirklich zuwollen oder steuern zukönnen spielte ich weiter und das, was ich da spielte, hörte sich verdächtig nach "Time to be your 21" an.Erstaunlich - ich konnte dieses Lied nicht einmal gerade singen... und jetzt spielte ich es auf einmal auf einem Instrument, das ich zuvor noch nie in den Händen gehalten hatte.Der fragende Ausdruck verschwand gar nicht mehr von meinem Gesicht, als auch noch Tommy in mein Spiel einsetzte und wir zusammen den Refrain des Liedes spielten.Wir klangen gut zusammen - als ob wir füreinander geschaffen wären ... zum Spielen natürlich.Tommy stoppte abrupt, als Jude auf die bühne kam und alle freundlich begrüßte.Ich hatte sie nicht ein einziges Mal gesehen, seit ich Jamie war.Es hieß, sie würde an den Aufnahmen zu ihrem neuen Album arbeiten und schwirrte deshalb mehr irgendwo anders herum, als beim Rest ihrer Band.Wenn die Songs, die sie meist zusammen mit tommy schrieb, fertig aufgenommen waren, dann würde dieser seine Bachgroundvocals einsingen - so hatte er es mir erklärt, als wir eines Abends auf der Terasse gesessen und miteinander geredet hatten.Ich spielte die Rolle des armen Mädchens, das alles vergessen hatte, was vor dem Sturz passiert war, perfekt und Tommy war kräftig dabei, mir zuerzählen, was alles so angeblich in meinem Leben passiert war.Dazu gehörten Dinge über ihn - interessante dinge über ihn - über Jude, über ihn und Jude - bei diesen Passagen hatte ich besonders aufmerksam zugehört und seine Gestik und mimik verfolgt, doch leider war ich nicht gerade der Mensch, der einem anderen in die Augen sehen und sagen konnte, was dieser dachte - Dinge über Kwest und Speed (ebenfalls Mitglieder von Judes Band) und über die Band im allgemeinen.Wo wir die letzten Monate gewesen waren, was wir bereits erreicht hatten und alles so etwas.Sicher, ich kannte diese Dinge alle, auch wenn ich das tommy niemals erzählen konnte, doch es war wirklich interessant, das alles noch einmal von jemanden zuhören, der direkt da drin steckte, der mit den Leuten zutun hatte und der das alles wirklich erlebt hatte.Neugierig beobachtete ich tommy, als er seine Gitarre beiseite legte und auf Jude zuging.Sein Blick verliess nicht ein einziges mal ihren - es war, als wären ihre Augen aneinander gekettet und dazu bestimmt, auf immer und ewig aneinander zuhaften.Mein Herz machte einen kleinen Sprung.So wie es aussah, brauchten die beiden nur einen kleinen Schups in die richtige Richtung und keine vollkommen neue Sichtweise des anderen.Es schien so, als würde ich gar nicht so viel Arbeit haben, die beiden zusammen zubringen.
Mit nur wenigen, großen Schritten war Tommy bei Jude und schloss sie in seine Arme.Er drückte sie fest an sich und streichelte ihr kurz über den Rücken.Wahrscheinlich glaubte er, dass es niemand gesehen hatte - doch meine Adleraugen übersahen nichts.Vielleicht kümmerten sich Kwest und Speed nicht darum, doch ich tat es ... und ich hatte gesehen, wie Tommy Jude angesehen hatte, als sie in seinen Armen lag.Ohne es zuwollen durchströmte ein Gefühl meinen Körper, das ich nicht hatte fühlen wollen.Eifersucht.Der Anblick von Jude in Tommys starken, warmen Armen hatte mich eifersüchtig gemacht!Verblüfft starrte ich auf meine Hände - als könnten sie mir verraten, warum oder wieso ich so fühlte.Sie taten es nicht.Zu sagen, es wäre vollkommen perplex gewesen, wäre eine bodenlose Untertreibung gewesen.Ich hatte nicht das Recht auf Jude eifersüchtig zusein - schließlich war es immer mein größter Wunsch gewesen, dass die beiden ein Paar wurden.Gut, Tommy war wirklich ein gutaussehender junger Mann, hilfsbereit, zuvorkommend, ein kleines bisschen schüchtern ( aber nur wenn es um Jude ging) und ein Gentleman.Aber das war noch lange kein Grund, dass ich mich hier in ihn verliebte und auf Jude eifersüchtig war!Moment - stop - rückwärts spulen und dann das ganze nochmal von vorne:Was hatte ich da gerade gedacht?Ich verlibte mich in Tommy??????Das ging nicht!Er war mein bester Freund, oder besser: Er war Jamie Lia Andrews bester Freund.Ich konnte mich nicht in meinen besten Freund verknallen und Pläne schmieden wie ich Tommy und Jude so schnell wie möglich wieder auseinander bringen konnte.Das war ja schon fast illegal!Wenn ich nicht aufpasste, dann brachte mich dieser Gedanke noch vor ein Gericht.Ich seh es schon deutlich vor mir Jude harrison aus Eifersucht brutal erschlagen.Ohhh mein Gott - nichts wie weg von dem Gedanken!Trotzdem klebte mein misstrauischer Blick weiterhin auf Tommy und Jude, die sich mittlerweile von einander gelöst hatten.Zumindest körperlich.Ihre blicke hingen noch immer aneinander und dieses Gefühl, dass diese Blicke mich krank machte, wuchs immer weiter an.Wahrscheinlich bekam es keiner von den anderen mit - Kwest und Speed sowieso nicht, aber wahrscheinlich auch nicht Tommy und Jude, denn die beiden waren viel zu sehr miteinander beschäftigt - doch innerlich kämpfte ich einen erbitterten Kampf mit mir selbst.Meine Gefühle schienen Amok zulaufen und ich musste mich hüten, dass ich sie wieder in geregelte Bahnen bekam.Die Gefühle für tommy waren vielleicht real, doch ich musste mir vor Augen führen, dass ich auch nur so für ihn fühlen konnte, weil mir vielleicht bewusst geworden war, dass ich den Typen aus meiner Parallelklasse, in den ich mich schon so lange wirklich, Hals über Kopf verliebt hatte, nie wiedersehen würde.Vielleicht fühlte ich deshalb diesen Hauch von Verliebtheit, wenn ich an Tommy dachte.Andererseits war Tommy einfach unwiderstehlich und ich glaube jedes Mädchen hätte sich bei seinem Anblick sofort in ihn verliebt.Aber wir waren Freunde.Nicht mehr und auch nicht weniger!Doch die Gefühle, die ich spürte, wenn ich daran dachte, dass Tommy und Jude vielleicht ein Paar werden könnten, hatte ich schon länger und diese waren auch intensiver und ich musste an all die Menschen da draußen denken, die exakt dasselbe fühlten wie!All die leute die ich kannte, die hofften, dass Tommy und Jude endlich ein Paar wurden.All die Leute, die so traurig gewesen waren, als sie erfahren hatten, dass Jude angeblich mit diesem doofen Jamie - dem männlichen - zusammen sein sollte.Wir alle hasste Jamie, dafür dass er unseren großen Traum verstörte und jetzt lag es in meiner Macht.Ich durfte sie nicht enttäuschen!Doch ganz abstellen konnte ich die anderen Gefühle nicht.Doch ich brachte sie unter Kontrolle und zwängte sie in die hinterste Ecke meines Unterbewusstseins... und hoffte inständig, dass sie dort auch bleiben würden.
6.Kapitel
Am Abend saß ich zusammen mit tommy auf der veranda der Quincys.Es war erstaunlich, wie gut man sich mit Tommy unterhalten konnte.Selbst als guter freund war er einfach wunderbar.Mittlerweile hatte ich die Dinge so gedreht, dass ich mich zwar an Grobes erinnern konnte, die Einzelheiten aber immer noch sehr unklar waren.So wurde ich nicht behandelt als wäre ich aus Glas und konnte gleichzeitig über das hinwegtäuschen, was ich nicht wusste.Beispielsweise Judes Lieblingsessen oder Kwests Traumfrau.Die Dinge wusste ich - eigentlich - als Jamie, doch als Michelle hatte ich mich nie damit beschäftigt."Okay, dann erzähl doch mal", brachte ich das Gespräch auf ein anderes Thema und nutzte den romantischen Moment, um auf das Thema zusprechen zukommen, das mir schon die ganzen vergangenen Tage unter den Nägeln brannte."Was läuft da zwischen dir und Jude?"Ich versuchte das Grinsen zu verbergen, das sich auf mein Gesicht schlich, indem ich mich wegdrehte und den hellen Mond anstarrte, der gerade aufgegangen war.Das rotorange Licht der Sonne war schon fast verblasst und die mischung aus dem Silber des Mondes und dem Rötlichen der Sonne gab Tommy etwas geheimnisvolles, als mein blick zu ihm wanderte.Seine Mimik war erstarrt, die Augen geschlossen, keiner seiner Muskeln bewegte sich, nur seine haare waren in Bewegung im schwachen Wind.Als er seine Augen wieder öffnete, glänzten rotsilberne Punkte darin.Ein sanftes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er mir antwortete."Dieselbe Frage hast du mir schon gestellt, als du neu in Judes Band gekommen bist.Irgendetwas hat sich seitdem geändert - ich weiß nur nicht, was."Meine Hände hatten zu zittern begonnen, als ich ihm zuhörte.Seine Stimme klang so unglaublich sanft und die Worte plätscherten dahin, wie bei einem Wasserfall.Beinahe wäre ich seinen Worten nicht gefolgt - ich hörte einfach nur seine Stimme und ließ sie unter meine Haut fahren.Ich genoss es ihm nah zusein."Was hat sich geändert?", fragte ich und folgte seinem Blick.Er starrte den Mond an, der langsam immer mehr an Farbe und Höhe gewann.Es dauerte lange, bis er mir antwortete und ich hatte fast schon befürchtet, dass er es gar nicht mehr tun würde."Du bist meine beste Freundin, Jamie."Ich nickte - das hatte ich mittlerweile auch festgestellt.Doch ich wusste nicht, worauf er hinaus wollte."Du kannst ein Geheimnis für dich behalten?"Es war mehr eine feststellung, als eine Frage, trotzdem nickte ich, gespannt, was er als nächstes sagen würde."Kurz nachdem ich den Job bei Jude bekommen hatte, war es ganz normal zwischen uns.Ich meine, sie konnte mir alles erzählen, was ihr auf der Herzen lag und ich konnte ihr alles erzählen, was mich beschäftigte.Wir waren so.. vertraut miteinander.Das sind wir zwar immer noch, aber irgendetwas ist anders."Wow, das war ja schon fast zu viel für mich!Wenn ich das richtig verstand, adnn war da irgendetwas anders mit Tommys Gefühlen für Jude.Mein Herz machte einen erneuten Hüpfer und ich lächelte in mich hinein, während die kleine fiese Stimme in meinem Hinterkopf plötzlich vor Eifersucht zu schreien begann.Ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, die Gefühle für Tommy abzustellen, doch irgendwie verfiel ich ihm von Tag zu Tag mehr.ich musste Tommy und Jude nur so schnell wie möglich zusammen bringen, redete ich mir ein, dann würden diese Gefühle verschwinden und ich könnte wieder normal mit den Beiden umgehen."Was ist anders?", hakte ich gespannt nach.Nervös knetete Tommy seine Hände und strich sich durch die haare, etwas, das er immer tat, wenn ihm etwas unangenehm war.Und ich wusste, es war ihm schon immer unangenehm gewesen, mit anderen über seine Gefühle zu reden.Typisch Mann eben.Woher ich das wusste?Ich wusste es einfach.Es war, als wäre es in meinem tiefsten Innern eingepflanzt gewesen.Beruhigend legte ich tommy eine hand auf den Arm und lächelte ihn aufmunternd an.Er fühlte sich so verdammt gut an."Es ist nur", setzte er an und ich hörte wie er tief einatmete."Manchmal können wir nicht einmal normal miteinander umgehen und dann denke ich, dass die Presse vielleicht gar nicht so unrecht hat, wenn sie schreibt, dass wir ein schönes Paar wären."OHHHH.MEIN.GOTT.Das war es!Darauf hatte ich gewartet.Ich fühlte mich wie ein Verteidiger, der die Unschuld seines Mandanten bewiesen hatte und den wahren Mörder dingfest gemacht hatte.Ein unglaubliches Kribbeln durchfuhr meinen Körper - als hätte ich tausende Schmetterlinge in meinem Bauch.Tommy fühlte etwas für Jude!Mehr als Freundschaft!"Und was ist so schlimm daran?", entgegnete ich sanft und streichelte seinen Arm.Verwirrt begegnete er meinem Blick und ich lächelte ihn weiterhin an."Ich... es ist", er stoppte und atmete tief ein."Sie ist meine freundin, Jamie.Ich darf keine Gefühle für sie haben!"Ich spürte, dass meine Zeit gekommen war - jetzt musste ich etwas dafür tun, ads Tommy seine gefühle nicht länger unterdrückte.Deswegen spielte ich doch diese ganze Scharade.Um die beiden endlich zusammen zu bringen.Das war meine Mission!Einfacher, als ich geglaubt hatte.Tommy machte es mir wirklich einfach!Doch ich machte es mir dafür zunehmend schwerer.Denn so sehr ich mich sträubte und gegen das wehrte, was ich fühlte, die Eifersucht kehrte immer wieder zurück.Zwar nur in meinem Unterbewusstsein und nur ganz, ganz furchtbar klein - doch sie tat es und ich hasste sie dafür, dass sie da war und ich hasste mich dafür, dass ich sie fühlte.Die Freude und die Eifersucht machten mich wahnsinnig.
7.Kapitel
Immer noch streichelte meine Hand beruhigend seinen Arm - einerseits, um ihm das Gefühl zugeben, dass ich für ihn da war, andererseits, weil ich einfach nicht genung von seiner samtweichen Haut bekommen konnte.Fieberhaft suchte ich nach den Worten, die ihm die Sicherheit geben würden, dass es nicht falsch war, was er für Jude fühlte.Mit den ganzen angestauten Gefühlen in meinem Innern suchte ich nach einer Lösung, wie Tommy seinen angestauten Gefühlen freien Lauf lassen konnte.Irgendwo schon witzig.Vielleicht sollte ich mir meine Worte ebenfalls zu Herzen nehmen.Es konnte ja nicht schaden... "Okay, also du fühlst etwas für Jude?", fasste ich zusammen und tommy nickte zögernd."Etwas mehr als Freundschaft?"Wieder nickte er - nur ganz schwach, sodass es im schwachen licht der Dämmerung fast nicht zuerkennen gewesen war."Warum sagst du ihr nicht einfach, was du fühlst?Wie lange willst du dich noch damit rumquälen, dass du Gefühle unterdrückst, die vielleicht der Anfang etwas ganz Großen sein könnte?"Innerlich lachte ich schallend über mich selbst.Ich gab hier jemanden Tipps, die ich selber nie zuvor befolgt hatte.Weder bei dem Jungen aus meiner Parallelklasse, als ich die Chance dazu hatte, noch jetzt bei Tommy.Unsicher schaute Tommy zu mir auf.Dann sagte er etwas, was den kleien Fiesling in mir weiter anstachelte."Jamie, du hast doch gar keine Ahnung von diesen Dingen."Er sagte es sanft - und meinte es keineswegs böse, doch irgendwo verletzte es mich.Ich hatte wahrscheinlich mehr Erfahrung mit unterdrückten Gefühlen und vergebenen Chancen, als Tommy, Jude und der gesamte Planet zusammen.Ein ironisches Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und die innere Stimme in mir, die ich so erbarmungslos versuchte zu unterdrücken, lachte mit mir.Ja, ich hatte keine Ahnung von diesen Dingen.Vielleicht sollte ich Tommy in diesem Glauben lassen und ihn mit seinen angestauten, unterdrückten Gefühlen für Jude allien lassen.Vielleicht sollte er das ganze so lange in sich hineinfressen, bis er von selbst einsah, dass es unnütz war.Doch das dauerte mir zu lange.Wahrsecheinlich könnte ich es nicht so lange aushalten, auch noch meine klappe zuhalten."Vielleicht habe ich keine Ahnung davon und vielleicht sollte ich dir in diesen Dingen auch keine Ratschläge geben, aber tommy", ich sah ihm in die Augen und untermauerte so meine ernsthaftigkeit, mit der ich die Worte aussprach,"wenn du in ein paar Jahren - ach, was sag ich, in ein paar monaten dasitzt und bereust, dass du den Augenblick nicht genutzt hast und deine angestauten Gefühle überhand nehmen, dann erinner´dich bitte an meine worte und an das, was ich dir jetzt sage: Ich hab´s dir doch gesagt!"Damit stand ich auf und verschwand durch die Terrassentür ins Innere des Hauses, zerstörte die romantische Athmosphäre und die chance, tommy gut zu zureden.Entweder, er merkte jetzt, dass er seine Gefühle nicht ewig einschlißen konnte, oder er würde es irgendwann selbst herausfinden ... wenn es zu spät war. Die nächsten tage verliefen ruhig.Sowohl von den Terminen her, als auch zwischen Tommy, Jude und - ja - mir.Wie ich erwartet hatte, unternahm Tommy erstmal nichts.Doch ich war mir sicher, wenn ich ihn noch ein wenig weiter bearbeitete, dann würde er irgendwann den ersten schritt machen.Bis dahin unterhielt ich mich mit Jude und versuchte, unsere Freundschaft, die wir ganz offensichtlich hatten, wieder etwas mehr zupflegen.Sie war ein nettes Mädchen.Ganz anders, als ich erwartet hatte, das sie sein würde.Nicht arrogant und abgehoben, wie man sie oft in der Presse dargestellt hatte und auch nicht gelangweilt oder genervt, von dem, was sie tat.Wenn sie auf der Bühne stand, dann war das unbeschreiblich.Man konnte ihr ansehen, wie viel Spass sie hatte, für die menschen zusingen und wie viel Freude es ihr machte, wenn sie vor ihren Fans stand und ihre musik machte.Sie liebte es auch ihren Fans hautnah zusein und sie in ihre Musik zu integrieren.Sei es auf der Bühne oder sie selbst in der Menschemasse.Mittlerweile machte es mir auch Spass Musik zumachen.Nachdem ich wirklich gut mit meiner Gitarre umgehen konnte - was ich nie erwartet hatte - fand ich es sogar lustig vor den Massen zustehen und allen zu zeigen, was ich konnte.Es war witzig und ich verstand, warum tommy, Kwest und Speed so ihren spass hatten, auf der Bühne zustehen.Doch Jude stach alle aus.Irgendwo auch klar, schließlich ging es ja eigentlich nur um sie.Wenn sie auf die Bühne trat, war sie vollkommen ausgewechselt.Hinter der Bühne war sie öfter müde und ausgepowert - auch vor den Shows, aber sobald sie ihre Füße auf die bühne setzte und in die kreischenden Fanmassen sah, war sie komplett anders.Aufgedreht, fröhlich, nicht zu bremsen.Sie teilte ihre fans mit Tommy.Die Hälfte der Fans waren verrückt nach ihm und hielten plakate hoch wie "Tommy marry me" oder "Tommy, I want a chlid with you" oder "Tommy Fuck me".Was mein Herz zum hüpfen brachte waren Aufschriften wie "Tommy and Jude forever in Love".Zurück zu Jude.Es war toll sie als Freundin zuhaben und ich begann zu verstehen, warum Tommy so vorsichtig war, wenn es darum ging, Jude seine gefühle zu gestehen.Er wollte nicht das verlieren, was er mit ihr hatte, diese Freundschaft, die die beiden miteinander verband.Sicher, ich verstand das, doch er wollte einfach nicht verstehen, was die beiden aus der Freundschaft machen konnten, wenn sie ihre gefühle nur zuliessen.Denn nach nur wenigen Tagen mit Jude war ich mir sicher, dass sie exakt das Gleiche fühlte, wie Tommy.Es fehlte nur noch der Schups.Sowohl den beiden, als auch mir.Denn um ihnen den schups zugeben, musste ich mich überwinden und über meinen Schatten springen, denn die Gefühle, die ich immer noch für Tommy hegte, wurden mit jedem Tag, den die beiden verschwendeten, größer und stärker.Und wenn sie noch länger brachten, um endlich einzusehen, dass sie einfach füreinander geschaffen waren, dann würde ich die Kraft nicht mehr aufbringen können, ihnen diesen Schups zu verpassen.Und ich bezweifelte, dass jemand anderes ihnen einen Anstoß geben konnte.
8.Kapitel
Am nächsten Morgen saß ich in einem Flugzeug Richtung Australien.Neben mir am Fenster schlief Kwest und zu meiner linken schnarchte Speed mir sein schalflied vor.Jude und tommy saßen eine Reihe hinter und dreien.Eigentlich die perfekte Möglichkeit für die beiden, sich endlich mal auszusprechen, doch ich bezweiflélte, dass sie es taten.Staunend beugte ich mich über Kwests schlafenden Körper und schielte aus dem kleinen Fenster.Unter uns war nur Wasser - blaues, kristallklares Wasser.Und am Ende des Horizontes ging in den wärmsten Rottönen die Sonne auf.Meine Augen wurden größer, wie die eines kleines kindes, das endlich das Spielzeug bekam, das es sich so lange gewünscht hatte.Nicht nur, dass ich nach Australien flog - einem Kontinent, der auf der anderen Hälfte der erde lag - ich sah auch noch den schönsten Sonnenaufgang, den ich je erlebt hatte.Ich hörte ein leises Stöhnen und mir wurde bewusst, dass ich Kwest wahrscheinlich gerade im schlaf erdrückte.Lächelnd ließ ich mich wiedr zurück in meinen Sitz fallen und starrte direkt in Kwests Augen.Ich hatte ihn geweckt."Sorry, ich wollte dich nicht wecken", murmelte ich und lächelte ihn entschuldigend an."Hm", gab er verschlafen von sich.Seufzend lehnte ich mich tiefer in meinen Sitz und versuchte, es mir nur ansatzweise bequem zumachen.Ich hasste lange Flüge - in Flugzeugen hatte man so wenig Platz."Mir ist langweilig", brach es aus mir heraus und aus den Augenwinkeln erhaschte ich Kwests breites Grinsen."Was?", fragte ich neugierig nach und das Grinsen auf seinem Gesicht wurde immer breiter."Schon mal stewardessen irre gemacht?", grinste er mir entgegen und ich schüttelte mit dem Kopf, gespannt und neugierig, was er vorhatte.Er winkte nach der brünetten Stewardess, die gerade im Begriff gewesen war, an unserer Sitzreihe vorbei zugehn."Entschuldigung", begann er höflich, "ich hätte gerne eine cola."Sie nickte freundlich und mit einem "Sicher, Sir" verschwand sie, um Kwest seine Cola zuholen."Du bist an der Reihe", flüsterte Kwest und stupste mich mit seinem Ellbogen in meine Seite.Etwas entgeistert blickte ich zu ihm rüber und zeigte gespielt schockiert mit dem Zeigefinger auf mich.er nickte nur und dieses Grinsen schien immer breiter zuwerden - wenn das überhaupt noch möglich war.Die Stewardess kam mit Kwests Cola in der Hand zurück und ich wappnete mich für meinen großen auftritt.Ich strich mir mein Haar zurück und versuchte, ein ernstes Gesicht aufzusetzen - was mir bei dem Gedanken an die arme Stewardess sichtlich schwer fiel.Kaum hatte sie ihm das Getränk überreicht, schnaufte ich gespielt empört auf."Kwest", begann ich und meine Stimme triefte vor Empörung."Wie kannst du nur?Hast du eine Ahnung, wie viel Zucker da drin ist?", quietschte ich hysterisch.Kopfschüttelnd nahm ich ihm die Cola aus der Hand und reichte sie der Stewardess."Aber -", setzte Kwest an, doch er kam nicht weit."Bringen Sie ihm bitte ein wasser", wandte ich mich höflich an die Stewardess und sie nickte - verwirrt, aber professionell.Mein Blick folgte ihr.Sie war vielleicht Anfang 20, hatte langes, braunes Har und war wirklich nicht zu verachten.Irgendwie tat sie mir leid."Bereit für Runde zwei?", fragte Kwest und ich nickte lachend.Nur wenige Sekunden später kam die stewardess zurück - mit einem Becher Wasser in der Hand und reichte es Kwest."Ich danke ihnen.Sie müssen wissen, er ist auf diät", fing ich an, doch Kwest unterbrach mich."Bäh."Ungeniert spuckte er das wasser zurück in den Becher.Ich versuchte, geschockt auszusehen und hielt mir die hand vor den Mund, um mir das Lachen zu verkneifen."Kwest", schrie ich aus - mit der schrillsten Stimme, die ich aufbringen konnte."Sie müssen ihn entschuldigen - mit seinem Geist ist er in der 4. Klasse hängen geblieben", entschuldigend lächelte ich die stewardess an und wandte mich dann an Kwest."Kwest, wo ist das Problem?"Kwest reichte mir das wasser und ich sah Tränen in seinen augen."Das Wasser schmeckt nach garnichts."Und mit diesen Worten brach er in Tränen aus.Ich schaute zur Stewardess und konnte regelrecht spüren wie sie verzweifelte."Wie können sie ihm Wasser geben das nach garnichts cshmeckt?Hätten Sie nicht ein wenig zucker hineintun können?", setzte ich dem ganzen die Krone auf und reichte ihr entrüstet den Becher Wasser."Ich ... es... Entschuldigen sie", stammelte sie und war im Rekordtempo mehrere Reihen hinter uns verschwunden.Als sie ausser sichtweite war, brachen Kwest und ich in schallendes Gelächter aus.Das war zu komisch."Hast du", ich unterbrach mich selbst, weil ich kaum noch genung Luft bekam."Hast du ihr Gesicht gesehen?"Ich prustete und schnappte nach Luft.Meine Seiten schmerzten von harten Lachen und so schien es auch Kwest zugehen.Das einzige, was er tun konnte, war zu nicken, während sein gesicht immer roter wurde und er sich lachend den Bauch hielt."Köstlich.Du bist ein naturtalent, Jamie."Anerkennend klopfte er mir auf die Schulter."Das müssen wir öfter machen."Ich nickte und die vorfreude auf das nächste Mal ließ mich nur noch stärker lachen...
Als wir in Australien aus dem Flugzeug stiegen, wurde mir sofort bewusst, dass ich auf der anderen Seite der welt gelandet sein musste.Es war erdrückend warm und die Sonne brannte gnadenlos auf unsere Köpfe herunter.Während in Toronto der Sommer langsam zu Ende ging, fing er hier gerade einmal an.Schützend hielt ich meine Hände über meine Augen und folgte Kwest, Speed, Tommy und Jude, die bereits einige meter vor mir liefen.Als Kwest bemerkte, dass ich etwas abgeschlagen von ihnen war, hielt er an und wartete lächelnd auf mich.So wie es ausah, mussten wir auch schon vor meinem "Erscheinen" jede Menge Spass zusammen gehabt haben.Kwest war ein guter Kerl und ich hatte schon vorher einige - nicht unbedingt nette - Spässe mit ihm getrieben."Du warst auch schon mal schneller", gab er etwas ironisch von sich und nahm mich an die Hand, um mich hinter ihm herzuziehen.`Das glaubst auch nur du`, dachte ich bei mir und versuchte, mich seinem Schritttempo anzupassen.Etwas weiter vor uns liefen Tommy und Jude - sich ebenfalls an den händen haltend, um den anderen im Gewühl der aussteigenden Passagiere nicht zuverlieren."Was denkst du", wandte ich mich flüsternd an Kwest, "wie lange wird es bei den beiden noch dauern?"Mit einem Kopfnicken deutete ich auf Tommy und Jude und schaute dann zu Kwest auf.Sein vorher fragender, verwirrter Blick verwandelte sich in ein breites, warmes Lächeln.Keinesfalls spassig oder albern, sondern einfach nur warm und freundlich."Wenn sie sich weiter so anstellen, dann werden sie noch mit 40 denken, dass sie nur Freunde sind."Ich lachte kurz auf, wurde dann aber sofort wieder ernst.Kwest hatte vollkommen recht - und es beunruhigte mich, schließlich wollte ich, dass es nicht so lange dauerte.Es konnte doch nicht so schwer sein, den beiden endlich ihre Angst zunehmen, dem anderen ihre Gefühle zu beichten.Was war denn daran so schlimm?`Du musst dich melden`, drängte sich plötzlich wieder diese kleine fiese Stimme in meine gedanken und ich musste mir eingestehen, dass sie richtig lag.Ich konnte es auch nicht, also durfte ich die beiden nicht verurteilen, wenn sie genau solche Feiglinge waren, wie ich."Denkst du nicht man sollte ihnen mal einen kleinen Schups geben?", hakte ich nach und mein Blick blieb dabei an den beiden hängen.Wenn man dachte, dass sie zusammen auf Fotos bereits herzzerreißend niedlich und megasweet aussahen, dann gab es eigentlich keine annähernd passende Beschreibung für den anblick, den sie in Wirklichkeit zusammen boten.Es war einfach ... unbeschreiblich.Sobald ich die beiden zusammen sah, waren sogar diese fiesen Eifersuchtsgefühle in meinem Innern betäubt.Wenn ich die beiden sah, dann war das, als stünde der Kerl aus meiner Parallelklasse direkt mir gegenüber.Schmetterlinge im Bauch, schweißnasse Hände, nervöse Blicke.Ich spürte wie Kwest mit den schultern zuckte und riss mich von dem Anblick los, der direkt vor mir lief."Wie willst du das anstellen?"Jetzt war es an mir mit den Schultern zu zucken.Darüber hatte ich mir die gesamten letzten Wochen den Kopf zermattert und nach meinem mehr oder weniger gescheiterten Versuch, mit tommy darüber zusprechen, waren auch mir die Ideen ausgegangen.Was konnte man schon tun, ohne dem einen zu erzählen, was der andere fühlte?Seufzend hakte ich mich bei Kwest unter und wir betraten die kühle Flughafenhalle.Tommy, Jude und Speed warteten am Gepäckband auf uns und wir gesellten uns unschuldig lächelnd zu ihnen.Es brachte eine geschlagene halbe stunde, bis die ersten Koffer und taschen auf dem Gepäckband lagen.Eine weitere halbe Stunde später hatten wir alle unsere Koffer beisammen und suchten den Bus, der uns abholen sollte.
10.Kapitel
Die hitze war noch unerträglicher geworden, je näher wir dem Mittag und unseren ersten Terminen kamen.Jude und tommy sollten am Nachmittag einige Akkustikstücke spielen und ein Interview hinter sich bringen, wohingegen Kwest, Speed und ich am Strand liegen und sonnenbaden konnten.Es war schon unfair - aber schließlich war Jude der Star und deshalb musste sie diese ganzen Termine auch hinter sich bringen und nicht wir.Wir waren nur die band... Zwar gehört Tommy auch zur Band, ABER ohne ihn machte Jude fast garnichts."Kwest", säuselte ich zuckersüß und stützte mich auf meine Unterarme, um Kwest, der neben mir auf der Decke lag und die Augen geschlossen hatte, ansehen zu können."Hm?", kam es wieder nur leise von ihm zurück."Könntest du mir den Rücken eincremen?"Schlagartig waren seine Augen offen und ein Lächeln, das ich nicht definieren konnte, umspielte seine Lippen.Ich setzte mich auf und reichte ihm die sonnencreme, bevor ich ihm den Rücken zukehrte und meine Haare beiseite nahm. Es war bereits später Nachmittag, als uns Tommy und Jude gesellschaft leisteten.Kwest, Speed und ich hatten viel spass zusammen gehabt - oder vielmehr die beiden, als sie mich ohne jede Vorwarnung ins Wasser geschmissen hatten ... kurz nachdem ich in meine kurzen Jeans und mein Top geschlüpft war.Ich hatte zwar versucht, auf sie sauer zusein, doch allein ihre lachenedn Gesichter hatten mich schon besänftigt.Ich war Kwest dankbar.Er hatte es tatsächlich geschafft, dass ich mich wieder so fühlte wie vorher, wenn ich Jude und Tommy zusammen sah.Die eifersucht war so gut wie verschwunden und nur selten verspürte ich den Wunsch Jude zusein und ich wusste, dass es Kwests Verdienst war.Ich wusste, wenn man es zuließ, dann konnte Kwest ein genauso guter Freund sein wie Tommy.Und ich war gewillt es zu zulassen, denn das brauchte ich, um meine verwirrenden Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.Doch als Tommy auftauchte, in diesen Knappen shorts und mit dem weißen enganliegenden T-Shirt, das die Konturen von Tommys Oberkörper zeichnete - da war es mal wieder um mich geschehen.Ich konnte es nicht abstellen.Tommy sah einfach zum Anbeißen aus... und auch die Tatsache, dass Jude gleich hinter ihm auftauchte und die beiden diese `Wir wissen, dass wir ineinander verliebt sind, dürfen es aber nicht öffentlich zeigen`- Blicke austauschten, störte meine seltsamen Gefühle nicht.Leise seufzend drehte ich mich zu Kwest und musterte seine entspannten Gesichtszüge.Er schlief nicht, doch er wollte den anschein erwecken.Warum, wusste ich nicht.Vielleicht konnte er den Anblick von tommy und Jude, wie sie noch immer ihre Gefühle leugneten und unterdrückten genauso wenig ertragen wie ich es konnte."Hey", machte Tommy sich bemerkbar und ich rollte mich wieder auf den rücken."Hey", versuchte ich nicht allzu erfreut zuklingen, dass sie endlich aufgetaucht waren.Tommy breitete seine Decke neben mir aus und entledigte sich dann seines T-Shirts."Und, wie war euer Tag so?", war mein kläglicher Versuch, meinen Blick von Tommys Körper zu reißen und meine Gedanken davon abzulenken, wie sexy er doch oben ohne ausah.Jude stöhnte leise auf, während sie sich auf die Decke setzte und mich anlächelte."Anstrengend - du weißt schon, immer die gleichen Fragen, immer die selben Antworten ... Es nervt."Ich konnte sie verstehen - wirklich.Schließlich musste ich daran denken, wie es mir gehen würde, wenn man mich tagein tagaus immer die gleichen Dinge fragen würde.Wie bist du aufgewachsen?; Wie bist du zum star geworden? und die interessanteste Frage für die interviewer ... und auch für mich:Bist du noch zu haben?Ja, es musste wirklich nerven.Ich sah zu, wie Jude Tommy die Sonnencreme reichte und er daraufhin auf die andere Seite der Decke wanderte und sich hinter sie kniete.Irgendwo war ich erstaunt - sie hatte ihn nicht einmal fragen müssen, ob er ihr den Rücken eincremte.Es war eine stille Absprache zwischen den beiden.Als hätten sie sich in die Augen geschaut und so miteinander geredet.Mit lauter kleinen Schmetterlingen im bauch sah ich rüber zu Kwest, der immer noch mit geschlossen Augen im Halbschatten lag.er sah aus, wie ein kleiner Junge, wie er so dalag und sich bräunte.es war niedlich.Er hatte zwar nicht so einen geilen Oberkörper wie Tommy aber auch er hatte seine Vorzüge.Als ich mich wieder zu Jude und tommy drehte, war tommy gerade dabei Jude den Rücken einzucremen.Sie hatte ihre Haare über die Schultern geworfen und das Triangeloberteil hinten aufgeknotet, während Tommys Hände langsam über ihre Haut wanderten.Es war, als würde er jeden millimeter ihrer Haut in sich aufnehmen wollen, als würed er es deswegen ganz besonders langsam machen.In dem Moment wünschte ich Tommys Hände zuspüren, ich wollte Jude sein und ich spürte einen leichten schmerz in meinem Herzen.Ich schaute in sein Gesicht und musterte seine sanften Züge.Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen, seine Augen glänzten, während seine Wangen mit einem leichten Rosa überzogen wurden.Sein Blick brannte sich in Judes nackten Rücken, immer wenn seine Hand gerade Sonnencreme auf der Haut verteilt hatte.Oh GOTT, dieser anblick war so was von niedlich ( trotz meiner kleinen fiesen Stimme die mit Jude tauschen wollte genoss ich diesen anblick)... und er untermauerte nur, dass ich nicht viel zutun hatte, außer den beiden auf irgendeine Art und Weise einen schups zugeben.Und in diesem Moment war mir eine Idee gekommen...
11.Kapitel
Das orangerote Licht der Sonne flutete mein Hotelzimmer und hinterließ im ganzen Raum unheimliche Schatten.An der Decke spiegelte sich das glänzende Wasser des Pools in einem sanften Rotton, während der hintere Teil des Zimmers im Dunkeln lag.Ich stand am Fenster und blickte auf das meer, das sich vor meinen Augen erstreckte.Es war so fazinierend und doch eintönig zugleich.Ich war gerade im Begriff, wieder meinen verwirrenden Gedanken nachzuhängen, als ein Klopfen an der Tür mich aufschrecken ließ.Das musste Jude sein - ich hatte sie gebeten, vorbeizukommen."Es ist offen", antwortete ich und drehte mich wieder zum Fenster um."Störe ich", hörte ich jemanden fragen, doch es war nicht Jude.Erstaunt drehte ich mich um und starrte direkt in Tommys Gesicht.Erst, als er schon beinahe eine Entschuldigung gemurmelt und mein Zimmer wieder verlassen hatte, wurde ich mir seiner Frage bewusst."Nein", gab ich hastig zurück."Du störst doch nie, Tommy!"Ein warmes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und ich bedeutete ihm, sich aufs Bett zu setzen, damit er mit beim rausrücken konnte, was auch immer ihn zu mir getrieben hatte."Was liegt dir auf dem Herzen?", hakte ich nach und setzte mich neben ihn."Jude", antwortete er nur knapp - doch es genügte."Was ist mit ihr?", stellte ich mich dumm und wartete auf eine Erklärung.Tommy seufzte tief und starrte weiterhin auf den Boden als wäre es plötzlich das Interssanteste auf der Welt, was für ein Muster der teppich hatte."Ich hab eingesehen, dass du recht hast."Ich versuchte, nicht allzu triumphierend zu wirken und widerstand dem drang, mir selbst auf die Schulter zu klopfen.Stattdessen lächelte ich tommy warm an und zwang ihn, mich anzusehen."Und was willst du jetzt tun?"Die Unsicherheit stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben, als er endlich zu mir aufsah.Unentschlossen zuckte er mit den schultern."Ich hab keine Ahnung", gab er resigniert von sich, doch bevor ich ansetzen konnte, um ihm den Marsch zu blasen, redete er weiter."Jedes Mal, wenn ich mich überwinde, um mit ihr zusprechen, dann sehe ich in ihr gesicht und sehe diese Unschuld, diese Unwissenheit und dann denke ich daran, was ich verliere, wenn ich diesem", er unterbrach sich selbst, suchte anscheinend nach den worten, die das wiedergaben, was er für Jude fühlte, "diesem Gefühl folge", beendete er dann seinen Satz.`Diesem gefühl`, dachte ich sarkastisch."Woher weißt du denn, dass du etwas verlierst, wenn du es noch nicht einmal probiert hast?", entgegnete ich, überrascht von meinen eigenen Worten.So viel tiefschürfende, philosophische Redegewandtheit hatte ich gar nicht von mir erwartet.Warum waren mir diese Sachen - oder überhaupt mal einige zusammenhängende Wortfetzen - nie eingefallen, wenn ich diesem unwiderstehlich gutaussehenden Typen aus meinem Astronomiekurs gegenüber gestanden hatte?"Wenn du immer aufgibst, bevor du das tust, was du eigentlich willst?", fügte ich hinzu."Woher willst du wissen, was ich will, Jamie?"`Na komm, das ist dir doch ins Gesicht geschrieben - und Jude auch`, schrie ich ihn in meinen Gedanken an, bemühte mich dann aber doch, die gefühlvollere Variante zu wählen."T", nannte ich ihn zu ersten mal bei seinem Spitznamen.Vorher hatte ich den Namen nicht einmal ansatzweise in den Mund nehmen wollen.Irgendwie hatte ich dann immer das Gefühl gehabt, dass dieser Spitzname nur für Tommy und Jude war.Dass nur sie sich so ansprechen durften.Doch in diesem Augenblick war mir das egal."T", setzte ich erneut an, "jeder hier sieht doch, wie ihr beide euch anguckt.Kwest, Speed und ich wissen es - die Fans wissen es.Ich bezweifle nicht, dass es sogar Menschen wissen, die so gut wie nie von Jude gehört haben.Ihr seid wie Romeo und Julia - jeder weiß, dass sie zusammen gehören, selbst wenn er noch nie das stück gesehen oder gelesen hat.Und man sieht dir an, dass jedes Mal, wenn du und Jude ins selbe Mikro singt, alles was du willst, ist sie zu küssen.Oder wenn sie traurig ist, alles was du willst ist, sie in den arm zunehmen und all den Schmerz den sie verspürt auf dich zu übertragen, damit sie nicht mehr leidet.Oder wenn du sie umarmst, alles was du willst ist, mit ihrunanständige Dinge zutun, die ich hier jetzt lieber nicht beim Namen nennen will..."Bei den letzten Worten wurden Tommys wangen auf einmal rosarot und das reichte mir als Zustimmung voll und ganz.Ich wusste, dass ich mit dem, was ich gesagt hatte, voll ins Schwarze getroffen hatte."Wie lange willst du denn noch unterdrücken?"Beruhigend streichelte ich seinen arm und lächelte ihn wieder mit diesem aufmunternden Lächeln an, das ich mittlerweile aus dem Stehgreif beherrschte."Merkst du nicht, dass das weder für sie, noch für dich gut ist?""Aber was ist wenn sie nicht so fühlt wie ich?", war Tommys kläglicher Versuch, doch noch zu wiedrsprechen.Ich lachte kurz auf."T, glaub mir, Jude ist genauso verrückt nach dir, wie du nach ihr.Sie will es sich nur genauso wenig eingestehen wie du.Ihr seid beide so dickköpfig."Ich grinste ihn an und auch bei tommy bildete sich langsam wieder ein Lächeln."Du liebst sie, nicht wahr?"Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage, doch tommy nickte trotzdem schwach."Ja", antwortete er dann leise."Und denkst du nicht, dass sie auch was für dich fühlen könnte?", hakte ich nach."Vielleicht", erwiderte er schulterzuckend."Warum traust du nicht einmal im Leben deinen Gefühlen?Denkst du, sie wird dich auslachen und nie wieder mit dir sprechen, wenn du ihr deine Gefühle beichtest?"Augenblicklich sprang tommys Kopf nach oben.Ich starrte in seine Augen und wusste, dass ich ihn überzeugt hatte.Und zum ersten Mal hatte ich auch mich überzeugt, dass es zwischen den beiden und mir und meinem Parallelklassentypen einen gravierenden Unterschied gab, der mich veranlasst hatte, mit ihm nie über meine Gefühle zu sprechen: Tommy und Jude waren Freunde, mehr als das, sie waren Seelenverwandte.Selbst, wenn der eine tiefere Gefühle für den anderen hegte, würde ihre feundschaft dadurch niemals zerstört werden.Und in dem Moment, als Tommy meine hand ergriff und mich dankbar umarmte, wusste ich, dass er es Jude sagen würde.Und ich war glücklich, dass ich meinen entscheidenen Teil dazu beigetragen hatte.Kurz bevor mich Tommy wieder losließ, wanderte mein Blick zu meiner geschlossenen Zimmertür.Ich dachte, ich hätte eine Bewegung auf der anderen Seite wahrgenommen, doch als ich genauer hinsah, konnte ich nichts erkennen.Also stempelte ich es als einbildung und Hirngespinst ab - doch in diesem Moment sah ich wieder einen Schatten auf dem Flur.Es hatte uns jemand belauscht!Mein Blick wandterte zur Uhr auf dem Nachttisch.Es war kurz nach 18.10 Uhr.Komm doch so gegen 6 zu mir, okay?, erinnerte ich mich an mein vorangegangenes Gespräch mit Jude.Ein breites Grinsen legte sich auf mein Gesicht, als mir bewusst wurde, wer die Person auf der anderen seite der Tür sein musste ... und dass sie gut 10 minuten meines Gesprächs mit Tommy mitgehört haben musste ..."Warum grinst du so?", holte mich tommy zurück in die Realität."Nicht wichtig."Mit einer wegwerfenden Handbewegung beendete ich das Thema und folgte Tommy zur Tür.Als er sene Hand nach dem Türgriff ausstreckte, kielt ich ihn noch einmal zurück."Versprich mir, dass du mit ihr sprichst, ja?"Mit einem Lächeln nickte er."Danke, Jamie.Du bist die beste."Damit trat er in den leeren Flur und ich schloss grinsend und mit zehnmal schnellerem Puls die Tür hinter ihm....
12.Kapitel
In den darauffolgenden Tagen zeigten sich keine Veränderungen zwischen Tommy und Jude - und ich befürchtete, dass Tommy schon wieder kurz vor den entscheidenden Worten aufgegeben hatte.Nun stand ich vor seiner Zimmertür und war im begriff einzutreten, als ich leise Stimmen nach außen dringen hörte.Ich wunderte mich nicht, dass Tommy nicht allein war - auch wenn er sich sein Zimmer diesmal nicht mit Kwest teilen musste, vielmehr wunderte ich mich darüber, dass die zweite Stimme, die ich neben seiner hörte, weiblich war.Es war nicht Tommys oder Judes Art ohne den Rest - also mich, Kwest und Speed - etwas zu unternehmen.Sicher, ab und an wollten sie auch mal allein sein, doch dann sagten sie uns vorher bescheid.`Vielleicht ist Jude aber auch nur kurz zu tommy gegangen, um ihn etwas zu fragen`, rief ich mir selbst in Erinnerung.Vielleicht war alles ganz harmlos und ich machte mich wieder ohne grund verrückt.Also betrat ich den Raum, ohne anzuklopfen.Wir klopften selten an - Tommy und ich.Wenn der andere gerade in einer prekären Situation war - beispielsweise halbnackt oder mit jemandem am wilden knutschen - dann schlossen wir ab.So einfach war das!Und bei Tommy war nicht abgeschlossen.Also trat ich ein und schielte um die ecke in den Hauptteil des Hotelzimmers.Das Bild, das mich begrüßte, war das Niedlichste, was ich je auf der Welt gesehen hatte.Tommy und Jude saßen auf dem Boden vor dem Bett, Tommy hinter Jude.Beide hatten die Beine ausgestreckt und Jude hatte es sich zwischen Tommys bequem gemacht.Mit geschlossenen Augen genoss sie, wie er sanfte Küsse auf ihrem Hals und ihren Schultern platzierte, während sie mit ihren Fingern seine Beine auf und ab streichelte.Es war... ... ... entzückend war nicht der richtige Ausdruck.Die beiden schienen mich nicht bemerkt zu haben, denn sie unterbrachen das was sie taten nicht.Tommy küsste weiterhin Judes Hals, ihren Nacken, dann ihre Wangen, bevor sie ihren Kopf zu ihm wandte und zuließ, dass er ihre lippen küsste.Mein Herz zersprang förmlich - nicht vor Eifersucht, sondern vor Freude.Anscheinend hatte Tommy doch mit ihr gesprochen - oder sie mit ihm, aber das war ja egal.Vorsichtig, um die beiden nicht zu stören, machte ich einige Schritte rückwärts, der Tür entgegen.Mit einem breiten Lächeln schloss ich sie wieder hinter mir und rannte auf mein Zimmer.Ich schloss die Tür und sank langsam an der Wand zu Boden.Es ar, als wäre das Grinsen auf meinem Gesicht einbetoniert worden, denn es wollte einfach nicht mehr verschwinden.Meine Hände zitterten und in meinem Bauch schwirrten Tausende von schmetterlingen und irgendwie wunderte ich mich über mich selbst.Ich war so aufgedreht und glücklich, als hätte Tommy gerade nicht Jude, sondern mich geküsst.Oder als hätte der Junge aus meiner Parallelklasse gerade zugegeben, dass er genauso in mich verliebt war, wie ich in ihn.Ich hatte es tatsächlich geschafft!Tommy und Jude waren ein Paar!Nur eine Frage quälte mich:Warum hielten sie es geheim?
"Denkst du nicht auch, dass irgendwas anders zwischen den beiden ist?", flüsterte mir Kwest ins Ohr, als wir Jude und Tommy auf der Bühne beobachteten, wie sie gerade ein Interview führten.Ich zuckte mit den Schultern und suchte nach einer Möglichkeit, Kwest auf seine Frage zu antworten, ohne ihn anlügen zu müssen.Nachdem ich tommy und Jude quasi "in flagranti" erwischt hatte, hatte ich mich dazu entschieden, es den anderen nicht zu sagen.Die beiden hatten sicher einen Grund, warum sie es uns weiterhin verschwiegen - ich konnte mir zwar nicht vorstellen, welchen, aber es gab sicherlich einen.Also behielt ich es für mich und genoss einfach nur, dass die beiden endlich aufgegeben hatten, ihre gefühle für einander zu unterdrücken.Nach schier endlos langen Sekunden zuckte ich mit den Schultern."Irgendwie schon", antwortete ich dann auf Kwests Frage."Vielleicht haben sie endlich eingesehen, dass jeder außer ihnen wusste, dass sie zusammen gehören", grinste ich.Das war doch für den Anfang schon mal nicht schlecht!Ich hatte weder zu viel verraten, noch gelogen.Irgendwie war es mir äußerst unangenehm Kwest anzulügen.Wir waren so gute Freunde geworden - fast so, wie Tommy und Jude es waren - und ich log solche freunde nicht an.Ein schriller Schrei holte mich aus meinen Gedanken und erschrocken blickte ich zur Bühne.Der Schrei kam von Jude und mittlerweile hatte ich mit bekommen, dass es ein Freudenschrei gewesen war und keiner aus Angst.In ihren Schoß lag ein kleiner Stoffkoala und mit einem Ausdruck puren Entzückens in ihren Augen schaute sie auf ihn nieder.Tommys Blick haftete ebenfalls an dem kleinen Plüschtier und ein amüsiertes Lächeln lag auf seinem Gesicht.Es war sehr schwer herauszufinden bzw. zu erkennen, was er in diesem Moment dachte - ob er Jude ansah oder den kleinen Koalabären in ihren Schoß, ob er wegen ihrem kindlichen Verhalten oder wegen dem Tier auf ihren Beinen lächelte.Ich versuchte, es an seinem Blick abzulesen, doch er war erstens zu weit entfernt und zweitens war ich darin absolut kein Genie... Doch eines konnte ich ganz deutlich feststellen - irgendetwas, nichts weltbewegend auffälliges, aber etwas, war zwischen den beiden anders.Irgendwie waren sie noch vertrauter, als sonst.Wenn das überhaupt noch möglich war.Naja, auch kein Wunder, oder?!Die Blicke, die sie austauschten, waren intimer und ihre Körpersprache sagte mehr aus, als `Wir sind nur beste Freunde`.Nichts offensichtliches, vielleicht war es auch einfach nur für mich so klar erkennbar, weil ich wusste, dass die beiden mehr als nur `beste Freunde`waren.Unbewusst zuckte ich mit den Schultern und kassierte dafür einen fragenden und irritierten Blick von Kwest.Ich schüttelte den Kopf und ließ ihn gar nicht erst fragen.Meine Aufmerksamkeit wurde wieder auf die Bühne gelenkt, auf der sich Tommy und Jude bereit machten, um einige Akustikstücke zu spielen.Akustik hatte ich immer am meistemn gemocht - vielleicht, weil man dort Tommys Backgroundgesang am besten hören konnte.Er singt nämlich einfach göttlich!!!!!!"Hey", sprach Jude ins Mikrofon, während Tommy sich neben ihr auf einen Hocker setzte und seine Gitarre zurecht rückte."Der erste Song den ich heute singe heißt "Where does it hurts"", kündigte sie dann an - wohl mehr für Tommy, als für die kreischende Fanmasse.Unter den Fans waren eindeutig auch wieder Tommyfans, da diese wieder diverse Plakate hochhielten.Ich wusste, dass die beiden keine Zeit mehr gehabt hatten, zu proben.Bei Georgia, Judes Managerin, eigentlich unmöglich, doch irgendwie hatten die beiden in der Zeit, in der sie sie eigentlich hätten üben sollen, wohl doch eher etwas besseres zutun gehabt.Ich konnte mir auch schon vorstellen, was sie stattdessen gemacht hatten... Tommy begann, die ertsen Akkorde des Songs zu spielen und dann stieg Jude ein...
Where does it hurt?
Tell me cause I understand The words of a heart Beating like waves in my head We can't hide We'll never lie I'll always see into you
There's nothing wrong With coming up empty and cold Staying too long And trying to change rocks into gold I've been there too I've wasted myself And you were there for me
So whenever you crash Wherever you land That's where I'll be And for every endless midnight There's a sky full of broken stars And there'll always be a place for you Inside me arms Where does it hurt?
When you open your heart There's always so much to lose So far to fall And no where to go when it's through But if you let me in I won't let you down Put your faith in me
Cause whenever you crash Wherever you land That's where I'll be And for every endless midnight There's a sky full of broken stars And there'll always be a place for you Inside me arms
And there's a million streets to walk down In this city of broken hearts But there'll always be a place for you Inside my arms
Where does it hurt? Where does it hurt?
And for every endless midnight There's a sky full of broken stars And there'll always be a place for you Inside my arms
And there's a million streets to walk down In this city of broken hearts But there'll always be a place for you Inside my arms
Where does it hurt? Oh, where does it hurt?
Where does it hurt?
Mein Blick klebte förmlich an den beiden und wie sie sich immer wieder so verstohlen ansahen.Jedes Mal, wenn Jude eine Pause machte, wanderte ihr blick zu Tommy und das sanfte Lächeln, das dabei ihre Lippen umspielte, ließ eigentlich nur annehmen, dass da irgendetwas anders war zwischen ihnen.Und jedes Mal, wenn Tommy von seiner Gitarre aufschaute, dann bohrte sich sein Blick in Judes Seite - und wenn sie genau in diesem Moment auch zu ihm rüber sah, dann war es wie eine stille Konversation zwischen den beiden.Stille "Ich liebe dich"s, wenn ich raten sollte, was sie versuchten sich so zu sagen.Ich war wie gefesselt, konnte nur noch auf die beiden starren und versuchen, meine wirren Gedanken, die sich immer noch um Freude, Glück und wiedermal einem Fünkchen Eifersucht drehten, in den Griff zu bekommen.Der Boden begann zu beben und überall neben, um mund über Kwest und mir kreischten Fans laute "Jude"s und "Tommy"s und erst in diesem Moment bekam ich mit, dass "Where does it hurt" schon längst zu Ende war und Tommy bereits die ersten Takte von "It could be you" spielte.Wieder begannen die Schreie und das ohrenbetäubende Gekreische.Es war der pure Wahnsinn, in diesen Massen zustehen.Massen voller Fans, die gar nicht genung davon bekommen konnten, was da auf der Bühne passierte.Aus meinen eigenen Erfahrungen wusste ich noch, wie das war, in diesen Menschenmengen zu stehen, das Gefühl zu haben jeden Moment zerquetscht zu werden und dennoch darauf zu hoffen, dass Tommy mich hörte, wenn ich nach ihm rief.Doch jetzt, als ein Teil von Judes kleiner Rockstarwelt war das komplett anders.Das Gefühl, als Teil dieser Band zwischen den vielen Leutenh zustehen, die diese Musik vergötterten und deswegen umso lauter schrieen, um sie live zu hören, war in einem Wort, unbeschreiblich.Zumindest für mich... Kwest und die anderen waren in dieser Sache ja bereits Profis, sie ließen sich nicht anmerken, wie überwältigt sie von dem ganzen Geschehen waren - vielleicht waren sie es nicht einmal mehr.Nach weiteren drei Liedern verließen Tommy und Jude gemeinsam die Bühne, natürlich mit dem Koalabären, den Jude einfach nicht mehr aus den Händen geben konnte und wollte.Es war niedlich, wie sehr sie sich an einem Plüschtier begeistern konnte und obwohl ich eigentlich - so privat nichts mit Jude zutun hatte (in meinem wirklichen Leben)- sah ich sie als eine Schwester für mich, die ich niemals hatte.Ich wünschte ihr demnach als "ihre Schwester", dass sie glücklich wurde.Wenn es sein sollte, mit Tommy.Doch ich konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, wie bald sich etwas zwischen den beiden ändern würde...
14.Kapitel
Wir waren immer noch in Australien - jeder Tag schien wärmer, als der andere und so langsam schlug mir die hitze ganz schön aufs Gemüt.Nicht, dass ich irgendwie unangenhem wurde, aber jeder Tag war so heiß und trocken, dass ich bald Kopfschmerzen bekam und jeder Tag 48 Stunden lang schien.Ich brauchte eine Pause von Auftritten, interviews und Studioarbeiten.Es war sehr anstrengend und Gott sei Dank hatte mich irgendjemand erhört...Wir hatten endlich einen Tag frei bekommen und Jude und ich wollten uns einen weiteren Tag an den Strand legen, während die Jungs etwas unter sich bleiben wollten.Wahrscheinlich würden sie in irgendeinen Club gehen ( so viel ich weiß hatte Speed einen Stripclub entdeckt) und sich amüsieren ( ich kann mir schon vorstellen wie), während Jude und ich in der Sonne schmoren wollten.Eigentlich wollte sich Tommy ja mit uns bräunen, was ich auf der einen Seite mir gewünscht hätte, auf der anderen aber wäre ich dann völlig überflüssig und hatte keinen lust australischen Girls beim Ausziehen zu zugucken.Tommy war davon alles andere als begeistert und deswegen beschloss er dass sie in ein anderen Club gehen.Zwei Wochen waren wir bereits hier in Australien und mein Teint glich einem Bettlaken, weil ich seit dem Tag, an dem wir angekommen waren keine auch noch so kleine möglichkeit mehr bekommen hatte, an den Strand zu gehen.Und ansonsten war es reiner Selbstmord, ohne genügend Schutz nach draußen zu gehen.Und wenn ich einen Hut aufhatte und dazu noch eine dicke schicht Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 1000 konnte ich ja nicht braun werden!Wie auch , wenn man rumläuft wie ne Mumie!Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege.Ich verabschiedete mich von Kwest, während Jude und Tommy sich unauffällig in eine stille Ecke verzogen, um für den Rest des Tages den sie ohne den anderen verbringen mussten vorzusorgen."Wo sind Jude und tommy?", bemerkte Speed als erster, dass die beiden weg waren."Ja wo haben sie sich denn schon wieder versteckt?", wunderte sich nun auch Kwest und es war, als brannten sich die neugierigen Blicke der beiden direkt in meinen Rücken.Ich guckte sie an und versuchte ihnen mit einem Blick zu sagen: `Woher soll ich das wissen?Bin ich ihrt Kindermädchen?Was guckt ihr mich so an?Ahnt ihr etwa was?`Meine Augen wanderten abwechselnd zu Kwest und zu Speed.Kwest.Speed.Kwest - und dann an das Ende der Lobby, an dem gerade tommy und Jude erschienen und mich aus dieser brenzligen Situation befreiten."Heute Abend hast du was zu erklären, Jamie", flüsteret mir Kwest im Vorbeigehen ins Ohr und ich wusste, dass er wusste, dass ich es wusste.Doch bevor ich darauf reagieren konnte, war er mit Speed und Tommy durch die riesige Drehtür nach draußen verschwunden und hatte mich und Jude in der kühlen Lobby des Hotels zurückgelassen.Natürlich musste Tommy bevor er ganz aus Jude´s Blickfeld verschwand sich nochmal mit einem sehnsüchtigen blick nach ihr umdrehen, der soviel sagte wie:`Ich freu mich auf heute Abend und kann es gar nicht erwarten wieder mit dir allein zusein`.Ich spürte wie Jude dahinschmolzen, denn auch ich konnte diesem Blick nur sehr sehr schwer widerstehen.Am liebsten wär sie zu Tommy gerannt da war ich mir sicher."Können wir?"Ich schüttelte die Fragen ab, wie ich Kwest das alles erklären sollte und wandte mich zu Jude, die lächelnd nickte.Sie würde noch mehr lächeln wenn ich Tommy wär!"Geniessen wir unseren freien Tag ohne Jungs!!!!"Ich wusste ganz genau, dass sie es nicht ernst meinte, aber ein paar Gespräche unter uns mädels waren sicherlich auch nicht schlecht.Das mussten wir uns auch mal gönnen...
15.Kapitel
Noch nie meinem gesamten Leben hatte ich einen so überfüllten Strand gesehen, wie hier.Auf jedem Quadratmillimeter lagen sich sonnende Menschen und jeder Fleck des glasklaren Meeres war überfüllt.Entgeistert schaute ich zu Jude und ihr blick sagte das selbe aus, was ich gerade dachte: `Bloß weg hier!´Es kostete uns eine weitere halbe Stunde, um einen halbwegs leeren Strand zu finden, an dem uns zudem auch niemand erkennen konnte.Auch, wenn wir gut getarnt waren - durch Hüte, Sonnenbrillen und dem ganzen Zeug - und ich bezweifelte, dass mich irgendjemand erkennen würde, so mussten wir trotzdem vorsichtig sein.Allein schon, damit wir den Tag am Wasser genießen konnten, mussten wir versuchen, nicht von kreischenden Fans überrannt zu werden.Als wir endlich die handtücher ausgebreitet und den Sonnenschirm, den Jude vorsorglich eingepackt hatte, aufgestellt hatten, machten wir es uns gemütlich und begannen offiziel unseren freien Tag.Ich begann, darüber nachzudenken, was ich Kwest wohl sagen konnte, wenn er heute Abend mit mir reden wollte.Es war ein Ding der Unmöglichkeit, Kwest auszuweichen, wenn er etwas erfahren wollte.Er wollte wissen, was zwischen Tommy und Jude los war ... und er wollte wissen, was ich darüber wusste.Und mir war klar:Wenn Kwest es wirklich wissen wollte, dann erfuhr er es auch!Komme, was wolle... Aber was wollte ich ihm sagen?Was konnte ich ihm sagen?Es war nicht mein Recht, ihm zu erzählen, dass tommy und jude nach meinem Wissen zusammen waren.Wenn sie einen Grund hatten, es vor uns geheim zuhalten, dann hatten sie einen!So einfach war das.Wenn ich Kwest erzählte, was zwischen den beiden lief, dann zerstörte ich irgendwo ihre Privatsphäre - und das wollte ich nicht!Die beiden waren für mich zu gute freunde... Aber was konnte ich dann tun?Irgendetwas musste ich kwest erzählen und ich wusste, wenn ich log, würde er es merken.Was sollte ich also tun?Ihm alles, was ich wusste, zu erzählen war keine Option - ihn anzulügen war aber auch keine!Mein blick wanderte zu Jude, die auf dem Bauch lag und mit geschlossenen augen im Halbschlaf schlummerte.Sicher - warum redete ich nicht einfach mit Jude?So lange nur ich es wusste, konnte ich es ja riskieren, sie damit zu konfrontieren.Vielleicht konnte ich ihr weiterhelfen und so erfahren, warum sie und Tommy immer noch Versteck spielten.Vielleicht wollte auch sie mit mir darüber reden... Einen Versuch war es zumindest wert."Jude", begann ich zögerlich und sie wandte mir müde ihren Kopf zu.Ihre blauen Augen bohrten sich fragend in meine, als ich nicht weitersprach.Ich uchte nach Worten - irgendetwas, womit ich beginne konnte."Hm?Was ist, Jamie?", hakte sie nach, als ich immer noch nichts gesagt hatte."Jude", setzte ich erneut an."Tommy - Tommy und du - ihr beide, meine ich - "Ich brach ab.Herrgott, konnte ich nicht einmal einen zusammenhängenden Satz herausbringen?Ich spürte weiterhin Judes verwirrten Blick auf mir ruhen."Was läuft da zwischen euch beiden?", platzte es aus mir heraus und ich musste feststellen, dass es wohl besser so war.Für einen Moment war Jude sprachlos und ich glaubte zu wissen, dass sie in siesen Sekunden fieberhaft nachdachte und sich fragte, ob ich etwas wusste oder ob ich nur aus reiner Neugierde fragte."Was meinst du?"Sie hatte sich für die `Ich spiele dumm`Variante entschieden."Irgendetwas ist anders zwischen euch", versuchte ich, nicht gleich damit rauszurücken, dass ich wusste, was dieses "irgendetwas" war."Jamie, ich hab wirklich keine Ahnung, wovon du sprichst.Was soll zwischen mir und tommy anders sein?Wir sind fReunde und du solltet das am besten wissen!"Sie hatte eindeutig zu viel gesagt.Selbst ein Mensch, der nicht ahnte, dass die beiden Gefühle füreinander hatten, die weit über Freundschaft hinausgingen, hätte sofort gewusst, worum es ging.Ich lächelte leicht."Ich hab euch gesehen", meinte ich dann und sah zu, wie jegliche Farbe aus Judes Gesicht wich."W-Wann?", war das einzige, was sie herausbrachte."Vor ein paar Wochen.Kurz nachdem wir angekommen sind", erwiderte ich ruhig."Hast du es jemanden erzählt?"Mittlerweile hatte sich Jude hingesetzt und die Knie schützend an ihren Körper gezogen."Nein", antwortete ich wahrheitsgetreu."Doch Kwest und Speed ahnen etwas - und kwest ist drauf und dran, es ebenfalls herauszufinden.Er will heute Abend mit mir reden."Jude zog scharf die Luft ein und blickte mich leicht schockiert an."Du kannst es ihm nicht sagen, Jam."Ich nickte leicht."Ich weiß.Aber ich kann ihn auch nicht anlügen.Er ist mein Freund."Jude musterete mich und mir wurde bewusst, wie sich meine letzte Ausage angehört haben musste."Also, rein platonisch, meine ich natürlich."Es war nun an mir, zu stottern und es zauberte ein leichtes Lächeln zurück auf Judes Lippen."Oh, gut", meinte sie nur knapp und ich wusste, was sie dachte.Doch es stimmte.Kwest und ich waren nicht wie Tommy und Jude und wir schafften es, rein platonisch befreundet zu sein, ohne mehr von andern zu wollen.Wirklich!
16.Kapitel
"Warum wollt ihr nicht, dass wir es wissen?", kam ich dann auf den Punkt.Jude seufzte tief - plötzlich war das Lächeln wieder von ihrem Gesicht verschwunden."Es ist nur", begann sie, schüttelte dann aber den Kopf."du kannst es mir sagen", sagte ich aufmunternd und lächelte sie freundlich an."Wießt du, jeder da draußen erwartet, dass wir beide zusammen kommen.Es ist, als hätten die Leute bereits Wetten abgeschlossen, wann und wie wir endlich ein Paar werden.Am Anfang meiner Karriere habe ich mir hoch und heilig geschworen, nie etwas zutun, was jemand erwartet.Ich will jemand sein, der immer Überraschungen parat hält - ein Rebell.Und dass Tommy und ich nun zusammen sind macht mir Angst.Denn es ist etwas, das die Hälfte meiner Fans und ein Großteil der Reporter von uns erwartet.Aber ich liebe ihn natürlich, sogar abgöttisch.Ich kann mir keinen besseren Freund vorstellen."Für einen Moment verschlug es mir den Atem bei Judes Ehrlichkeit.Aus dieser Perspektive hatte ich es nie gesehen - und irgendwo verstand ich, was sie meinte.Wenn sie jetzt mit ihrer Beziehung zu Tommy an die Öffentlichkeit gehen würde, dann würde sie allen zeigen, wie recht sie hatten."Ist Tommy damit einverstanden?", wollte ich deshalb nur wissen.Wenn er damit einverstanden war, dann war es mir recht.Doch Jude schüttelte den Kopf."Ich habe ihm gesagt, ich bin noch nicht bereit, damit in die Öffentlichkeit zu gehen", erwiderte sie schon beinahe beschämt.Ich atmete tief ein."Dir ist klar, dass du ihm die Wahrheit schuldest, oder?"Sie nickte."Wenn du es ihm nicht sagst, dann werde ich es tun.Und glaube mir, es wird schwer für ihn sein, es von mir zu erfahren."Ich war es Tommy schuldig, ehrlich zu ihm zu sein und Jude war es genauso.Ich spürte immer noch starke Gefühle für ihn.Irgendwann würde ihn dieses Versteckspiel verletzen und das konnte ich nicht zulassen!"Ich werde es ihm sagen.Du hast recht.""Was ist mit Kwest und Speed?"Jude legte ihren Kopf auf ihre Knie und schaute nachdenklich aufs Wasser."ich möchte nicht, dass sie es jetzt schon erfahren."Meine kinnlade klappte nach unten und meine Augen weiteten sich.War das ihr Ernst?"Aber - ", setzt ich an, doch Jude unterbrach mich etwas grob."Jamie, ich weiß, dass du es Kwest gerne erzählen willst, aber es ist schon schwer für mich, dass du es weißt.Tommy und ich wollten das erst einmal für uns behalten, um zu sehen, wie gut es geht.Wenn Kwest und Speed davon erfahren, dann..."Sie brach ab, doch ich ließ sie nicht damit durchkommen."Was dann?", hakte ich nach, schon ein bisschen sauer, dass sie es den beiden weiterhin verschweigen wollte - und dass sie mich quasi als Kompagnon eingebunden hatte."Sie werden Scherze reißen - du weißt, wie sie sind.Und ich weiß nicht, ob unsere Beziehung das jetzt schon verkraftet."Sicher, ich verstand, worauf sie hinaus wollte und ich wusste, dass sie irgendwo recht hatte, aber ads hieß, dass ich Kwest und Speed weiter belügen sollte... un ich wusste nicht, ob ich das durchstand."Ich sage dir ganz ehrlich, dass ich ds nicht kann", gab ich zu."Es ist keine frage des Könnens, Jamie, sondern eine des Müssens. Oder willst du dass unsere Beziehung den Bach runtergeht?!!!", erwiderte Jude kalt.So kalt, wie ich sie noch nie hatte sprechen hören.Damit stand sie auf und ging zum Meer."Wo willst du hin?"Sie stoppte noch einmal kurz, drehte sich aber nicht um, als sie kurz "Muscheln sammeln" erwiderte.Von weitem sah ich, wie sie am Wasser entlang ging und sich vereinzelt nach Muscheln bückte.Ein gutgebräunter Junge erschien neben ihr - er war mir cshon vor einer weile aufgefallen, als wir angekommen waren.Er war groß, hatte kurzes blondes Haar und seine Oberarme waren übersäht mit Tatoos.Seit wir angekommen waren, hatte er immer wieder zu uns rübergeschaut und versucht, unauffällig zu gaffen.Er war mir unsympathisch und ich wurde misstrauisch, als er langsam neben Jude herging und scheinbar ein Gespräch mit ihr begann.Doch ich unternahm nichts.Ich war wütend, dass sie anscheinend so schlecht von Kwest und speed dachte - oder zumindest so wenig Anstand von ihnen erwartete.Als sie langsam aus meinem Blickfeld mit diesem Typen verschwand, hatte ich nur noch einen Gedanken.`Tut bloß nichts falsches.Tu das Tommy nicht an, er liebt dich doch so sehr.Ich lass es nicht zu dass du ihn verletzt.`
Es war irgendwie seltsam, wie schnell unser freier Tag dem Ende entgegen ging, wohingegen andere Tage - an denen Auftritte, Interviews und endlos lange Proben an der Tagesordnung standen - so wirkten, als hätte jemand erst die Zeit angehalten und sie dann auch noch zurückgedreht.Und unsere einziger freier tag war in null komma nichts weg.So eine Unverschgämtheit.Ich war sauer auf Jude wie konnte sie nur.Nachdem Jude mit dem unsympathischen, mysteriösen Jungen zum "Muscheln sammeln" verschwunden war ( der Typ hatte bestimmt anderes im Sinn), war ich noch einige Zeit auf meiner Decke sitzen geblieben und war dann ohne Jude aufgebrochen.Es hatte mich - ja, mich, auch wenn ich eigentlich die Person war, die weniger davon hätte betroffen sein müssen - sehr verletzt, was Jude über Kwest und auch über Speed gesagt hatte.Sicher, die beiden waren manchmal etwas zu witzig und manchmal wussten sie auch nicht, wo es besser war aufzuhören, aber sie meinten es nie böse - und würde Jude das auch nur einen winzig kleinen moment aus deiser Sichtweise betrachten, dann würde sie zulassen, dass ich es ihnen sagte.Aber vielleicht war sie aus Angst, Tommy dadurch vielleicht verlieren zu können , so geblendet, um die dinge auch mal aus anderen Augen zusehen.Nachdem ich im Hotel angekommen war, hatte ich mich auf meinem Zimmer verkrochen, eine kalte Dusche genommen und es mir schließlich auf dem Balkon gemütlich gemacht.Und dann wartete ich.Auf Kwest... und auf Antworten auf fragen, die mir sicherlich zur zeit niemand beantworten konnte.Weil die fragen, die ich hatte, so skuril und so verdammt unlogisch waren, dass ich mich selbst über sie wunderte.Wie sollte man Leuten erklären, dass man sich fragte, wer man um himmels willen war und wie man eine so merkwürdige Situation hatte bekommen können, wie ich?Klar der Blitzschlag war dran schuld, aber wr das wirklich alles, oder war Magie mit im Spiel?Wieso wurde ich ausgerechnet Jamie.Dieses blöde Etwas, dass nie Jude hätte glück machen können.Ich ahsste ihn wie die Pest.Hätte ich nicht David Beckham werden können, da seh ich zumidest richtig geil aus nicht so geil wie Tommy aber trotzdem besser als Jamie Andrew.Hätte ich jemand gefragt warum dieser Körpertausch stattgefunden hatte und warum ich "zufälligerweise" genau dieser Idiot war, hätten mich die Pyschiater gleich in die nächste Klappermühle gesteckt.Vielleicht träumte ich auch nur die ganze Scheiße und das alles war gar nicht echt??????Ich glaub ich werd krank!!!Aber moment, vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht!Schicke Jacken, gepolsterte zimmer, Beruhigungsspritzen - eigentlich doch ein Leben im Luxus.Aber dann musste ich an meine "Mission imposible" denken.Un die hieß unwiderruflich: Jude und Tommy zusammenbringen ( hat ja schon funktioniert) und dazubringen, sich in aller Öffentlichkeit als Paar "zu outen" ( daran arbeite ich gerade).Was konnte daran denn so schwer sein????In diesem Augenblick fielen mir sofort wieder Judes Worte ein und für den Hauch einer sekunde verstand ich, was in ihr vorging.Dann dachte ich wieder an Kwest und speed - und mein Verständnis für Jude sank rapide.Zumal laut Jude auch Tommy nicht gerade davon begeistert schien.Kwest war zu einem meiner besten und engsten Freunde geworden.Tommy stand natürlich bei mir immer noch an erster stelle mit abstand zu den andern, aber trotzdem.In vielerlei Hinsicht gingen wir so miteinander, wie Tommy und Jude oft - ausgenommen natürlich diesem ganzen "heimlich ineinander verliebtsein" - Dings, das zwischen den beiden abging und das ich Kwest in ein wenigen Stunden plausibel erklären musste.Wobei ich aufpassen musste, dass ich nichts verriet und ihn weiter im Dunkeln tappen ließ.Ich hab ja weiß Gott nichts besseres zutun!!!!Allein die Vorstellung zerriss mich innerlich und ich wusste, ohne eine zurecht gelegte Rede - Worte, die ich vorher tausendfach studiert und von denen ich mich selbst überzeugt hatte - würde ich Kwest nie weismachen können, dass da zwischen unserem Traumpaar Jude und Tommy nichts lief.Rede vorbereiten!!!!Genau, das musste ich!!!SOFORT!!!!Ich rannte zurück ins Zimmer und fischte aus meinem Rucksack einen Stapel Karteikärtchen und einen kugelschreiber.Dann setzte ich mich wieder an dei frische Luft, um klar denken zu können und begann mit einem sehr tiefen Seufzer zu überlegen, was ich sagen sollte...
18. Kapitel
3 ½ Stunden und fünf Bestellungen beim Zimmerservice später saß ich immer noch auf dem Plastikstuhl auf dem Balkon, vor mir ein großer, leerer Stapel Karteikarten und in meinem Kopf nichts als Leere. Gähnende Leere! Es war Wahnsinn! Ich versuchte, mir eine Rede parat zu legen, in der ich Kwest aufs Übelste belog und alles so hinstellte, als würde seine Phantasie mit ihm durchgehen. Wie sollte ich überhaupt anfangen? Was, wenn er das Thema auf eine Weise ansprach, auf die ich nicht im Geringsten reagieren konnte? Beispielsweise mit: „Jamie, zwischen Jude und Tommy läuft was, ich weiß es! Also sagst du mir jetzt, was du weißt oder willst du lieber alles abstreiten?“ Was, wenn er geschickt um den heißen Brei herumredete und ich dann in ein verbales Fettnäpfchen trat? Ich malte mir gerade die grässlichsten Horrorszenarien aus, als es an der Tür klopfte. Ich brauchte nicht einmal zu fragen, wer es war – ich erkannte es schon am Rhythmus, in dem seine Hand die Tür berührte. Und ich sollte recht behalten: Wenige Sekunden später stand Kwest im Raum – ich ihm gegenüber. Unangenehmes Schweigen lag zwischen uns und ich traute mich nicht, zu ihm auf zu sehen. Es war wie verhext. Zwei Menschen, die normalerweise über Gott und die Welt stundenlang reden konnten, standen sich jetzt plötzlich gegenüber und alles was man hören konnte, war das Atmen, das rhythmisch die Stille durchbrach. Es war fast gespenstisch. Fieberhaft überlegte ich, was auch immer ich sagen konnte, nur, um die Stille zu beenden. Doch Matt kam mir zuvor. „Jamie,“ begann er und seine Stimme klang unnatürlich ruhig – und meine Knie wurden schlagartig weich wie Pudding. Hilfe! Was sollte ich sagen? Hilfe! „Jamie,“ wiederholte er. Wahrscheinlich, weil ich für einen Moment anscheinend so ausgesehen hatte, als wäre ich in einer Art Trance verschwunden. „Ich weiß, dass du irgendetwas weißt. Zwischen Jude und Tommy läuft was, nicht wahr?“ Mein Magen krempelte sich in exakt diesem Moment um, als er „nicht wahr“ sagte. Nicht, weil er es sagte, sondern wie er es sagte – beinahe flehend, die Wahrheit zu erfahren. „Ich -“ begann ich, brach aber ab. Herrgott, was sollte ich ihm sagen? „Kwest, ich kann dir wirklich nichts sagen. Wirklich.“ Ich hoffte, dass er es dabei beließ. Doch er tat es nicht. „Also sind die beiden zusammen?“ Verdammt. Verdammt. Verdammt. „Nein,“ warf ich schnell ein und hoffte, dass es überzeugend klang. „Kwest, ich kann dir nicht sagen, was ich weiß.“ Er starrte mich ungläubig an. „Warum nicht?“ Ich seufzte tief. Ja, warum nicht? „Ich kann einfach nicht. Versteh‘ das doch, Kwest!“ Oh Gott, ich flehte ihn regelrecht an. Doch irgendwie erhörte mich niemand: „Jamie – warum?“ Irrte ich mich oder klang er auch schon leicht flehend? „Es... geht einfach nicht, okay?“ Seine drängende Art machte mich langsam wütend. Warum sah er es einfach nicht ein? Er war fast genauso stur, wie Jude. „Glaub‘ mir, ich würde es dir gerne sagen. Aber -“ Ich stutzte und biss mir auf die Zunge, um nicht zu viel zu sagen. „Aber ich bin selber noch nicht sicher, was ich weiß...“ Ich sah es an Kwests Gesichtsausdruck, dass ich ihn keinesfalls überzeugt hatte. Wie denn auch? Ich hatte ja nicht einmal mich überzeugt. „Jamie.“ Oh wow, er war ganz offensichtlich genauso aufgebracht, wie ich es war. „Warum, verdammt noch mal belügst du mich erst und dann weigerst du dich mit mir zu reden. Was zum Teufel ist los mit dir?“ Ich war noch nie so von Kwest angepflaumt worden. Irgendwo traf es mich. Doch in diesem Moment feuerte ich einfach unüberlegt zurück – ohne nachzudenken, ich war zu wütend, dass er mich nicht verstand. „Warum bist du nur so egoistisch? Ich sage dir doch, dass ich nicht weiß, was ich weiß, okay? Warum musst du immer alles erfahren?“ Das hatte gesessen! Aus Kwests Gesicht wich jegliche Farbe und wurde durch Zornesröte ersetzt. Das war er also: Unser erster, heftiger Krach. „Sorry, dass es mich interessiert, wie sich zwei meiner besten Freunde verstehen,“ erwiderte Kwest und wurde mit jeder Silbe lauter. „Frag‘ sie doch, wenn es dich so interessiert,“ zischte ich bedrohlich leise und sah zu, wie Kwest langsam an mir vorbei zur Tür ging. „Okay,“ meinte er kalt und als er aus dem Zimmer war, schmiss er die Tür lauthals hinter sich ins Schloss. Wie erstarrt blieb ich in der Mitte des Raumes stehen, starrte Kwest hinterher und spürte heiße, salzige Tränen meine Wangen hinunterlaufen. Dieses Gespräch war definitiv nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte. Plötzlich fühlte ich mich unheimlich müde und während immer mehr Tränen meine Wangen hinunterfielen, schmiss ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in einem Kissen. Dann kamen die Schluchzer, die unkontrolliert meinen Körper schüttelten. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich an Kwest hing – und jetzt fühlte ich mich, als hatte ich ihn verloren...
19.Kapitel
Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes, penetrantes Klopfen aus meinem Schlaf gerissen. Ich sah auf meinen Wecker – 8 Uhr 15. Wer konnte das so früh sein? Es war Sonntag und das einzige, was heute angesetzt war, war ein Interview mit Jude. Wer weckte mich also einfach um diese Uhrzeit? Hoffnung keimte in mir. Vielleicht war es Kwest, der diesen dämlichen Streit vom vergangenen Abend beilegen und ordentlich mit mir reden wollte. „Es ist offen,“ schrie ich und meine Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase, als Tommys brauner Haarschopf um die Ecke kam. Auch, wenn ich mich immer freute, wenn Tommy zu mir kam, war ich doch enttäuscht, dass das weiterhin hieß, dass Kwest und ich uns nicht ausgesprochen hatten. Ich rieb mir meine Augen und blinzelte, um Tommy anzusehen. Ich dachte, beim ersten Mal hätte ich mich versehen, doch es bot sich mir immer noch das gleiche Bild. Tommy stand am Fußende meines Bettes, in der einen Hand die Morgenzeitung, während die andere zur Faust geballt war. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Schmerz, Ärger, Wut und Trauer. Sein Mund war zu einer grotesken Maske verzerrt und seine Augen waren rot, als hätte er geweint.Sein Anblick brachte mich hast selbst zum weinen. „Was ist passiert?“, fragte ich schockiert und setzte mich ruckartig in meinem Bett auf. Tommy fuhr sich mit der freien Hand durch sein ungekämmtes Haar und sah mich verzweifelt an. „Setz dich,“ meinte ich sanft und während er sich vor mich auf mein Bett setzte, warf er mir die Zeitung auf den Schoß, die er bis eben noch in der Hand gehalten hatte. Ich brauchte gar nicht lange danach zu suchen, was ihn so aufgeregt und aus der Fassung gebracht hatte. Es war die Titelgeschichte und direkt auf der ersten Seite prangte ein riesiges Bild, das sofort ins Auge stach. Darüber stand in großen Lettern: „Wer ist Jude Harrisons ‚Dreamboy‘?“ Ich überflog schnell den Artikel, verkniff mir einige Male ein sarkastisches Lachen und Kommentare wie ‚Die haben doch gar keine Ahnung!‘ und sah mir dann die Bilder an. Das erste war das, was ich auch mitbekommen hatte. Sie stammten von unserem Besuch gestern am Strand. Auf dem ersten waren Jude und der unsympathische, mysteriöse Junge. Harmlos – sie redeten miteinander und Jude lächelte ein wenig. Darunter sah man die Beiden, wie sie händchenhaltend dem Wasser entgegenrannten.Händchenhalten ich schüttelte den Kopf. Doch das dritte und letzte war mit Abstand, das wohl schmerzhafteste für Tommy gewesen. Es zeigte Jude und den unsympathischen, mysteriösen Jungen in einer innigen Umarmung im Schatten eines Felsens.Wie konnte sie nur Tommy das antun, ich mein was hat dieser Kerl was Tommy nicht hat.Tommy ist perfekt - es gibt keinen perfekteren.Ich bin sauer. „Hast du schon mit Jude gesprochen?“, fragte ich leise, als ich das alles verdaut hatte. Tommy schüttelte nur mit dem Kopf. Er sah so gebrochen aus. „Es war alles so perfekt zwischen uns,“ brach er dann mit brüchiger Stimme das Schweigen. „Wir beide -“ begann er, doch ich unterbrach ihn. „Ich weiß,“ sagte ich nur knapp und ersparte ihm so lange Ausführungen. Immer mehr Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Es war das erste Mal, dass ich Tommy weinen sah – und es brach mir das Herz. Ohne lange zu überlegen nahm ich ihn in den Arm – es war das Einzige, was ich in diesem Moment für ihn tun konnte. Das Einzige, was mir einfiel.Und ich muss eingestehn es fühlte sich trotz dieser Situation sehr gut an. Für einige Minuten blieben wir so sitzen. Ich streichelte ihm über den Rücken und kämpfte gegen den Drang an, solche Floskeln, wie ‚Alles wird gut.‘ loszulassen. Als die Schluchzer, die Tommy immer wieder geschüttelt hatten, langsam abgeebbt waren, drückte ich ihn sanft von mir. Unsere Blicke trafen sich. Beide so verletzt und ohne den Hauch einer Ahnung, wie es weitergehen sollte. In diesem Augenblick dachten wir das Gleiche und wirklich ohne, dass ich es wollte zog Tommy mich näher an sich und drückte seine Lippen auf meine. Sie waren weicher, als ich es mir je erträumt hatte.
20. Kapitel
Ich wusste, dass er mit den Gedanken nicht bei mir, sondern bei Jude war, doch auch ich war mit meinen Gedanken nur bei Kwest. Es schockierte mich. Ich küsste Tommy – etwas, von dem ich schon so lange geträumt hatte – und dachte an Kwest, meinen besten Freund!(stimmt zwar nicht, aber ich muss ja dafür sorgen das es eine Jommystory wird) Der Kuss hätte ewig so weitergehen können, doch als Tommy langsam seinen Mund öffnete und versuchte, mich noch näher an sich zu ziehen, zog ich mich zurück und unterbrach diesen einmaligen Moment. Denn genau da wurde ich mir das erste Mal seit Wochen meiner ganzen verwirrenden Gefühle bewusst. Mir wurde klar, warum ich in Kwests Nähe keine Eifersucht mehr verspürte, wenn ich Jude und Tommy sah und ich wusste, warum ich an ihn dachte, während ich Tommy küsste. Klammheimlich und ohne, dass ich wirklich dazu bereit war, hatten meine Gefühle eine Kehrtwendung gemacht. Plötzlich empfand ich für Tommy nichts weiter als Freundschaft – und für Kwest... Tja, da war ich mir noch nicht ganz sicher. Tommys verblüffter und fragender Blick riss mich aus meinen Überlegungen. „Wir können das nicht tun,“ meinte ich nur knapp. Tommy verstand mich, das wusste ich. „Wir sind beide verletzt und enttäuscht. Und du weißt genau so gut wie ich, dass wir das hier gar nicht wollen.“ Für einen kurzen Augenblick war ich von mir selbst überrascht – und Tommy wohl auch, denn er zögerte kurz, bevor er nickte. Wir redeten noch lange miteinander – mieden aber sowohl Themen wie ‚Jude‘ und auch ‚Kwest‘. Meine seltsamen, konfusen Gefühle hatte ich noch für mich behalten. Wahrscheinlich bildete ich mir auch nur ein, dass ich mich in Kwest verliebt hatte. Vielleicht war alles ganz harmlos. Und wenn nicht, hatte ich mir wirklich den besten Zeitpunkt ausgesucht, um mir über meine Gefühle klar zu werden. Wieder einmal ein super Timing! Kurz bevor Tommy ging, riet ich ihm noch, mit Jude zu sprechen. Es musste eine plausible Erklärung dafür geben, dass sie diesen unsympathischen, mysteriösen Jungen umarmt hatte. Das hoffte ich zumindest...Aber glaubte eher das Tommy sich zurückzieht, denn er hatte unwahrscheinlich Angst sie zu verlieren. Nachdem Tommy gegangen war, blieb ich allein in meinem Bett zurück. Ich wartete noch einige Minuten. Vielleicht war Kwest mittlerweile aufgestanden und bereit mit mir zu reden. Doch er kam nicht. Also stand ich auf, nahm eine Dusche und begann dann, meine Sachen zu packen. Am nächsten Morgen würden wir Australien verlassen... und damit hoffentlich auch diese ganzen komplizierten Gefühle...
Der nächste Morgen war so hektisch, dass ich nicht einen Gedanken an Kwest und an Tommy und Jude verschwenden konnte. Erst, als wir am Schalter standen – Kwest hinter mir, Jude vor mir und zwischen ihr und Tommy zur Sicherheit Speed – hatte ich Zeit, um wieder zur Ruhe zu kommen. Kwest und ich hatten noch kein Wort miteinander geredet – und die Stille, die deshalb unwiderruflich zwischen uns lag, brachte mich fast um. Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir sofort weiter zu unserem Gate und verbrachten dort die restlichen zwei Stunden bis unser Flugzeug kommen würde. Um dieser unangenehmen Stille aus dem Weg zu gehen kapselte ich mich vom Rest ab und stöberte in einem der vielen Souvenirshops, um mich abzulenken. Ich stand gerade an einem Regal voller kleiner Bilderrahmen – zugeordnet mit Namen und kleinen Texten dazu. Mein Blick blieb an einem Bilderrahmen hängen – Kwest. Meine Finger berührten das glatte Material des Rahmens, dann überflog ich den kurzen Text. ‚Kwest ist ein wundervoller Name und steht für „Geschenk Gottes“.‘ Na fein – sollte das jetzt ein Wink sein? War Kwest wirklich ein Geschenk Gottes? Vielleicht meins? Normalerweise glaubte ich nicht an solchen Humbug, doch in diesem Moment wusste ich, was zu tun war. Ich musste mit Kwest reden und ihm die Wahrheit sagen! Er würde verstehen, warum ich so gehandelt hatte... wie ich nun einmal gehandelt hatte.Kurze Zeit dachte ich an Tommy.Was ich aber ganz schnell verdrängte. Ich machte kehrt und verließ den Laden, schnappte mir Kwest mit einem kurzen „Wir müssen reden.“ und zog ihn dann in eine stille Ecke des Flughafens.
22.Kapitel
Unsere Aussprache verlief überraschend schnell. Wir beide sahen ein, dass wir wohl überreagiert hatten und dass es uns eigentlich nichts anging, was zwischen Tommy und Jude vorging. Trotzdem erzählte ich Kwest, was ich wusste. Nur, um es einmal mit jemanden zu bereden, der das Ganze objektiver betrachten konnte, als ich. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Kwest, als ich mit meinen Ausführungen fertig war. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich denke, im Moment gibt es nichts, was wir tun können,“ antwortete ich resigniert. Enttäuscht, dass es anscheinend nichts gab, was wir für die beiden tun konnten. „Es ist schön, endlich wieder mit dir sprechen zu können, Kwest,“ brach es dann aus mir heraus und Kwest nahm mich in eine tiefe Umarmung. Das Thema mit dem ‚Ich bin verliebt in meinen besten Freund‘ – Ding hatte ich bei unserer Aussprache unter den Tisch fallen lassen. Wie sollte ich das mit Kwest klären, wenn ich mir noch nicht einmal selber klar war, was genau ich fühlte?Also genoss ich einfach nur seine innige Umarmung. „Streiten wir am besten nicht mehr, ok?“ Ich nickte und hakte mich dann bei ihm unter, um ihm zu den anderen zu folgen. Jetzt war die Hälfte von dem, was in den letzten Tagen schief gelaufen war, wieder in Ordnung gebracht worden. Fehlte nur noch eine Lösung für das „Tommy & Jude – Problem“... Und ich wollte um alles in der Welt das die beiden für immer glücklich miteinander wurden.Das war mein einzigstes oder zumindest wichtigstes Ziel bevor ich mich dann vielleicht meinen eigenen Gefühlen widmete
23.Kapitel
„Das perfekte Opfer,“ flüsterte mir Kwest zu, als wir wenig später im Flugzeug saßen und unter den Stewardessen eine herauspickten, die wieder dran glauben musste. Kwest – der wieder mal den Fensterplatz ergattert hatte – zeigte unauffällig auf eine große, blonde Stewardess, die souverän an uns vorbei rauschte und sehr autoritär aussah. Es würde Spaß machen, so jemanden aus der Fassung zu bringen. Rechts neben mir saß Speedie, der schon wieder drauf und dran war, in seinem Sitz einzuschlafen. Hoffentlich blieb er noch so lange wach, um Kwests und meine „Show“ mitzuerleben. Eine Reihe hinter uns saßen Tommy und Jude – immer noch in eisigem Schweigen. So wie es aussah, hatte Tommy noch nicht mit ihr über den Zeitungsartikel gesprochen... oder es war wie bei Kwest und mir in einem Streit auseinander gegangen. Konnten Menschen, die gute – beste – Freunde waren, nicht einmal ordentlich miteinander diskutieren? Mussten sie immer gleich streiten? Während des Starts hing ich dieser Frage nach – bis Kwest mich sanft antippte und in Richtung der Stewardess nickte. Ich verstand sofort, was er wollte und begann, mit dem Finger zu schnippen. „Entschuldigung, Miss,“ rief ich mit der liebreizendsten Stimme, die ich aufbieten konnte. Sekunden später stand sie bei uns und wartete, was ich ihr zu sagen hatte. „Ich habe eine Frage,“ begann ich und versuchte einen Augenaufschlag, wie sie ihn immer in den Schwarz-Weiß-Klassikern gekonnt hatten. „Denken Sie, dass Vegetarier arroganter sind, als Leute, die Fleisch essen?“ Für einen Moment beäugte mich die Blondine ungläubig, dann brachte sie ein „Bitte was?“ heraus, das so verwirrt klang, als hätte man ihr gerade in den Vorlesungen der renommiertesten Unis gesagt, dass die Erde eine Scheibe wäre. „Sie brauchen einfach nur zu antworten. Was denken Sie? Sind Vegetarier arroganter?“ In diesem Moment räusperte sich Kwest lautstark und lehnte sich etwas über mich, um besser mit der Stewardess reden zu können. „Hören Sie gar nicht auf sie. Die Gute ist da etwas objektiv, nicht wahr?“ Er grinste mich breit an, versuchte es aber, durch seine Hand und ein vorgetäuschtes Husten zu vertuschen. „Es heißt ‚subjektiv‘, KWEST – nicht objektiv,“ verbesserte ich ihn ungeniert und tadelte ihn mit einem gespielt bösen Blick. „Musst du mich immer verbessern?“, fragte Kwest empört und auch etwas kleinlaut. Ich nickte nur, während ich beobachtete, wie Speed sich neben mir streckte und dann aufstand. „Ich geh‘ mal aufs Klo,“ meinte er leise. „Musst du immer aufs Klo gehen, wenn wir uns streiten, Vincent Spiderman?“, brüllten Kwest und ich ihm gleichzeitig auf dem Weg zur Toilette hinterher. „Was sagen Sie denn nun, Miss?“, wandte ich mich wieder der Stewardess zu, die immer noch vollkommen perplex bei uns stand. Doch ich ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen, sondern sprach sofort weiter. „Wann kommt das Essen?“, fügte ich schnell an, als die Stewardess Anstalten machte, zu sprechen. „Äh gleich, Miss,“ erwiderte sie leicht stutzig. Man sah ihr die Verwirrung an, als wäre sie ihr ins Gesicht geschrieben worden. „Gut – könnten Sie es einrichten, ohne Fleisch?“ Fragte ich? Nein, es klang eher wie eine Aufforderung. Sie nickte nur schnell und verschwand dann zwischen den Reihen von Passagieren. „Was hast du vor?“, flüsterte Kwest in mein Ohr. Ich lächelte ihn nur geheimnisvoll verschmitzt an und drehte mich dann wieder weg. Dann wartete ich auf mein Essen, das nicht lange auf sich ließ. „Bitte, Miss,“ meinte die Stewardess, während sie mir einen Teller reichte. Ich riskierte einen kurzen Blick auf den Teller – Omelette, Gemüse und Kartoffeln, lecker – und seufzte dann theatralisch. „Oh mein Gott,“ meinte ich zwischen zwei tiefen Seufzern. „Was ist?“, wollten Kwest und die Stewardess beinahe zeitgleich wissen. „Kwest,“ und die Tränen kamen. „Das ist ein Omelette.“ Ich sah ihn an und vergewisserte mich, dass er wusste, worauf ich hinauswollte. Er nickte unauffällig und dann lehnte ich mich hart schluchzend an seine Schulter. „Sir?“ Irgendwie tat mir die Stewardess leid. Denn so souverän, wie sie anfänglich wirkte, so verwirrt und verloren wirkte sie jetzt. „Wie können Sie ihr Omelette servieren?“, erkundigte sich Kwest empört. „Sie wollte doch etwas ohne Fleisch...“ Sie war definitiv am Ende. „Sie ist Veganerin!“ Kwest tat es ab, als wäre das selbstverständlich und damit geleitete er die arme Frau quasi zum Rande des Nervenzusammenbruchs. „Es tut mir leid, Sir, Miss.“ Sie nahm den Teller wieder an sich und war gerade dabei, Ersatz zu holen, als ich mir die falschen Tränen wegwischte und mich mit gebrochener Stimme noch einmal an sie wandte. „Entschuldigung, könnten Sie mir das Omelette einpacken?“In diesem Augenblick drehte die arme Frau völlig durch und wir konnten uns vor lachen nicht retten.Plötzlich war es wieder da.Diese kleine fiese Stimme, von damals!Nur hatte sie dies mal einen anderen Zweck.Sie erinnerte mich an das kleine ( eigentlich riesig große Problem hinter mir).Ich drehte mich instinktiv um und sah die beiden Frostbeulen an.Es dürfte nicht sein dass ich glücklich war, aber die beiden nicht.Ich musste iendeutig so schnell wie möglich was tun.Aber nicht schnell genug, sodass ich möglicherweise unvorbereitet an die ganze sache ran ging.Also verscheute ich den gedanken vorerst in eine ecke und widmete mich wieder dem lachen zu.
24.Kapitel
Unser Gelächter hallte durch die ganze Halle, als wir am Gepäckband standen und auf unsere Koffer warteten. Seit einer Stunde konnten wir einfach nicht aufhören, über die Stewardess zu lachen. Kurz, nachdem sie verzweifelt und verwirrt über meine Bitte abgerauscht war, hatten wir uns schon nicht mehr einkriegen können, doch als wir vor wenigen Minuten aus dem Flugzeug gestiegen waren und die Stewardess ein verhaltenes „Ich hoffe, Sie bald wieder an Bord begrüßen zu dürfen.“ gemurmelt hatte, war alles verloren gewesen. Kwest war mittlerweile auf dem noch ausgestellten Gepäckband zusammen gebrochen und tomatenrot im Gesicht geworden, während ich verzweifelt nach Atem rang. „Kann man uns dafür eigentlich strafrechtlich verfolgen?“, fragte mich Kwest, als er sich einigermaßen beruhigt hatte. Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich zu ihm. „Wegen Verletzung der Menschenrechte, oder was?“ Und ich brach wieder in schallendes Gelächter aus, Kwest tat es mir gleich. Dieses Mal ging das Koffereinsammeln und aus dem Flughafentrotten schneller, als beim Hinflug und auch, als wir bereits in einem Taxi Richtung L.A. saßen, konnten Matt und ich einfach nicht aufhören zu lachen. Speed, Tommy und Jude sahen uns zum wahrscheinlich 100. Mal an, als wollten sie sagen: ‚Jetzt sind sie wirklich reif für die Klapse.‘ Doch das störte Kwest und mich nicht im Geringsten. Erst, als wir in unseren Unterkünften angekommen waren und uns einquartiert hatten, wurden Kwest und ich wieder ernst. Es dauerte auch nicht lange, bis wir wieder bei dem Thema angelangt waren, bei dem wir vorher gescheitert waren: Wie sollte es nun weitergehen mit Tommy und Jude? Wir konnten doch nicht mitansehen, wie die Beiden sich weiterhin ignorierten und anschwiegen...Außerdem nervte mich diese kleine fiese Stimme, aber ... sie hatte recht
Es war früh am nächsten Morgen als Kwest mich mit einem seiner penetrantesten Klopfen aus dem Schlaf riss. Als ich die Tür öffnete, begrüßte mich ein völlig hibbeliger und aufgekratzter Kwest. Er konnte nicht eine Sekunde stillsetzten – das Gefühl vermittelte er zumindest. „Ich hab eine Idee, wie wir Tommy und Jude wieder zusammenbringen können,“ rief er dann in einem Atemzug und hüpfte weiter von einem Bein aufs andere. Ohne ein Wort machte ich die Tür weiter auf und ließ Kwest eintreten.Mal sehn, was er sich in seinem Köpfchen ausgedacht hatte.
25.Kapitel
Langsam klopfte ich an Tommys Appartementtür. Irgendwie war mir schon mulmig in der Magengegend – obwohl Kwests Plan eigentlich wunderbar funktionieren müsste. Es war einfach – ziemlich sogar. Doch die Beiden würden uns in die Falle laufen, das war so gut wie sicher. „Einen Moment,“ hörte ich Tommys gedämpfte Stimme und gleich darauf öffnete sich die Tür. „Jamie?“ Sein Blick wanderte zur Uhr. Es war sieben Uhr morgens – eine Zeit, zu der ich normalerweise noch friedlich schlummerte, doch Kwest hatte gemeint, der Plan würde besser funktionieren, wenn beide unsanft aus ihrem Schlaf gerissen werden würden. Zu meinem Erstaunen sah Tommy für diese unchristliche Zeit sehr frisch und munter aus, anstatt verschlafen und halb ins Koma gefallen. „Kann ich mit dir reden?“, begann ich trotzdem und ließ mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Es würde auch so gehen. Also setzte ich meine unheilvollste Stimme auf und versuchte meinen mitleidigsten Blick. Nur so würde es klappen. „Sicher.“ Er nickte und bedeutete mir, einzutreten. Hinter mir schloss er die Tür – völlig ahnungslos, was jetzt auf ihn zukam. „Worum geht’s?“ Fragend schaute er zu mir, während ich es mir auf seinem Bett bequem machte. „Um deinen Job bei Jude,“ meinte ich nur knapp und ließ die Worte sinken. Es dauerte nicht lange, bis jegliche Farbe aus Tommys Gesicht wich und er sich – anscheinend, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren – auf einen Stuhl nahe dem Bett sinken ließ. „Was ist damit?“ Er versuchte krampfhaft, die Fassung zu bewahren, doch allein dieses Thema ließ seine Beine schon weich wie Pudding werden – Kwest und ich wussten das... und so fies es auch war, wir nutzten das schamlos aus. Zum Wohle der Menschheit. Jawohl. „Jude und ich hatten gestern ein ziemlich langes Gespräch darüber...“ Mittlerweile war Tommy kreidebleich geworden und ich drauf und dran die Sache abzubrechen, weil mir so leid tat.Ich musste hart bleiben, sonst würde mir Tommy dannach noch mehr leid tun. „Warum?“ Trotzdem klang es noch seltsam ruhig – etwas, das ich sofort ändern musste. „Anscheinend will Jude einen neuen Leadgitarristen.“ Und da war er! Der entscheidende Schlag, der den Gegner K.O. schickte. Und bei Tommy sah es fast so aus, als würde er tatsächlich jeden Moment zu Boden gehen. „Was?“ Etwas erschrocken von seiner plötzlich so schrillen Stimme schreckte ich auf dem Bett zurück. Seine Augen waren vor Schreck geweitet und seine Hände krallten sich in die Lehnen des Stuhls, als waren sie rettende Strohhalme oder so etwas. Das war die Reaktion, die ich hatte erzielen wollen. Doch etwas hatte ich noch. „Es kam so rüber, als wolle sie dich ‚austauschen‘.“ Gott, war ich gemein. Bei Tommy bedeuteten diese Worte so viel wie, als würde ihm jemand bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen und vor seinen Augen darauf herumtrampeln. „Austauschen? Durch wen denn?“ Jetzt kam es. „Mich.“ Ich legte meinen tröstendsten Blick auf, den ich aufbringen konnte und sah Tommys gebrochene Gestalt an. Er war am Ende. Ohne lange nachzudenken sprang er auf und rannte aus dem Zimmer. Ich folgte ihm langsam, sah, wie er in Judes Appartement rannte, wo wenige Minuten zuvor Kwest Jude exakt dieselbe, naja in einer anderen Version, Geschichte erzählt hatte. Mit dem winzigkleinen Unterschied, dass er eine Unterhaltung mit Tommy geführt hatte – angeblich natürlich – in der Tommy Kwest gebeichtet hatte, dass er mit seinem Job als Judes Leadgitarrist sehr unzufrieden wäre und daher lieber eine andere Richtung einschlagen würde... nicht unbedingt bei Jude. Mit einem lauten Knall fiel hinter Tommy die Tür zu Judes Zimmer ins Schloss – das Zeichen für Kwest, dass er aus seinem Versteck kommen konnte und wir gemeinsam den Verlauf unseres Plans überwachen konnten. Wir pressten unsere Ohren an die Tür und horchten.Und wir hörten es sehr gut.
26.Kapitel
„Spielst du wirklich mit dem Gedanken, mich gegen Jamie auszutauschen?“, hörten wir Tommys aufgebrachte Stimme durch Judes geschlossene Zimmertür. Und als Jude nicht antwortete, fragte er noch einmal – fordernder und aggressiver, als zuvor. „Willst du allen Ernstes mich gegen Jamie ‚austauschen’?“ ‚Hey, das hatte weh getan!’ Tommy ließ sie gar nicht erst zu Wort kommen, sondern machte sofort mit seiner Tirade weiter. Während ich mich fragte, ob er das eben wirklich ernst gemeint hatte... „Ist es wegen unserem Streit? Ist es wegen diesem Kerl vom Strand? Willst du mich wegen ihm aus deinem Leben?“ Erstaunt schaute ich zu Kwest und sein genauso überraschter Gesichtsausdruck verriet mir, dass auch er mit der Möglichkeit, dass Jude all das angeblich wegen diesem unsympathischen, mysteriösen Jungen vom Strand gesagt hatte, nicht wirklich gerechnet hatte. Tommy machte das ganze Spiel noch interessanter... „Ist es wegen ihm?“ Seine Stimme war plötzlich leiser geworden – gebrochen. Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie er sich in diesem Moment auf Judes Bett setzte und geschlagen seinen Kopf in seine Hände legte.Und ich fühlte in diesem Moment mit ihm. „Was redest du da überhaupt?“, meldete sich jetzt zum ersten Mal Jude zu Wort. „Du hast doch darüber gesprochen, die Band zu verlassen, um endlich deine eigenes Ding zu machen!“ Jetzt wurde es definitiv spannend. „Ich habe was? Warum sollte ich?“ Ich hörte Jude laut einatmen. So laut und so scharf, dass sogar Kwest und ich es durch die Tür einwandfrei hören konnten. „Woher soll ich das wissen?“, schoss sie empört zurück. „Vielleicht warst du eifersüchtig wegen diesem Kerl am Strand – den ich, was ich hier gleich anbringen möchte, nicht einmal wirklich kenne!“ Kwest und ich atmeten gleichzeitig erleichtert aus. Wenn etwas anderes der Fall gewesen wäre, hätten wir ziemlich alt ausgesehen... und der Plan wäre einfach den Bach runtergegangen. Aber warum hatte sie ihn dann umarmt, wenn sie ihn nicht einmal wirklich kannte? „Aber du hast ihn umarmt,“ setzte Tommy verzweifelt an. „Ich habe ihm eine Muschel um den Hals gebunden.“ „Aber -“, wollte Tommy widersprechen, doch er kam nicht weit. „Ich weiß, dass es aussieht, als würde ich ihn umarmen, aber es gibt auch etliche Fotos, auf denen es so aussieht, als würden wir uns küssen.“ Nun ich hoffte inständig, dass es bald Fotos gab, auf denen sie sich wirklich küssten... und auf denen es nicht nur so aussah, als ob... Die beiden wurden leiser und plötzlich meinte Jude: Dieser Typ ist nicht mein Geschmack und außerdem..." „Aber diese paar Fotos sind doch kein Grund, die Band zu verlassen,“ kam Jude wieder zum eigentlichen Thema. „Herrgott, ich habe nie mit dem Gedanken gespielt, deine Band zu verlassen. Wer sagt das?“ Kwest und ich sahen uns grinsend an. „Kwest,“ antwortete Jude und fügte gleich hinzu: „Und wer hat dir erzählt, ich wolle dich gegen Jamie austauschen?“ Wir grinsten uns beide fröhlich an. Jude und Tommy waren nicht blöd, sie würden uns auf die Schliche kommen. Es war nur eine Frage der Zeit... eine Frage von Minuten vielleicht. „Jamie,“ erwiderte Tommy und das war das Stichwort für mich und Kwest, das Schlachtfeld zu räumen und uns aus dem Staub zu machen. Ab diesem Zeitpunkt war unsere Hilfe hoffentlich nicht mehr gefragt und unsere Gegenwart schlicht und ergreifend überflüssig für Jude und Tommy und zu gefährlich für uns beide. Wenn Jude und Tommy uns in diesem Zustand in die Finger bekommen hätten, hätte unser letztes Stündlein geschlagen. „Diese beiden,“ meinten Jude und Tommy nur noch, während Kwest mich hoch zog und wir so schnell wir konnten versuchten, außer Hörweite zu kommen. Also rannten wir...
Den Rest des Tages verbrachte ich bei Kwest auf seinem Zimmer und gemeinsam versuchten wir, Jude und Tommy aus dem Weg zu gehen. Das war einfacher, als wir vorher gedacht hatten, denn die beiden blieben den gesamten restlichen Tag in Judes Zimmer und erst, als ich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Meeting war, begegnete ich Tommy wieder.Ich war mir am Anfang nicht ganz sicher, ob Kwests Plan aufgehen würde, aber... Unschuldig lächelte ich ihn an und machte mich auf jegliche Art von Enttäuschung oder Vorwürfen gefasst, doch Tommy lächelte nur zurück. „Morgen Jamie,“ flötete er dann und überholte mich leichten Schrittes. Ich erwartete jeden Moment, dass er mitten in seinen Bewegungen hoch sprang und voller Freude – wie in Zeichentrickfilmen immer – die Hacken gegeneinander schlug. Denn exakt so sah er aus...Er war so unglaublich glücklich. Erst, als das Meeting begann, wurde mir wirklich klar, warum Tommy so glücklich war: Jude und er hatten sich ausgesprochen. Und nicht nur, dass sie nun ganz offensichtlich für mich wieder zusammen waren, sie zeigten es auch jedem anderen. Man sah es den beiden sofort, als sie den Raum betraten an. Es war, als würden sie leuchten, wie Sterne glitzern oder wie man es immer ausdrückte. Ich hatte so etwas immer für Schwachsinn gehalten, aber besser erklären konnte man es nicht!
„Jude, Tommy, ihr wolltet noch was sagen?“ Darius blickte die beiden fragend an, als sie alles wichtige zu unseren nächsten Terminen losgeworden war und das Meeting beinahe beendet war. Die beiden nickten strahlend. Ich schaute zu Kwest – und wir wussten beide, was jetzt kam. „Ja, äh, Darius... Speed... Kwest... Jamie,“ begann Tommy und um das Ganze noch dramatischer zu machen, blieb er bei jedem von uns mindestens fünf Sekunden hängen und blickte uns tief in die Augen. „Um es kurz zu machen: Jude und ich, wir sind...“ „... ein Paar,“ beendete Jude den Satz für ihn, als er kurz zögerte. „Glückwunsch,“ antworteten wir nur alle vier lächelnd und machten Jude und Tommy damit wahrscheinlich die größte Freude, die sie sich hatten vorstellen können. Dann beugten sie sich langsam zueinander und wie in Zeitlupe trafen sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss. Ich spürte wieder die alte Eifersucht in mir aufkeimen – doch diesmal nicht, weil Jude Evan küsste, sondern weil sie wahrscheinlich das gefunden hatten, wovon jeder Mensch in seinem Leben träumte.Die einzig wahre riesengroße LIEBE. In dem Moment, in dem ich die beiden so voller Liebe sah, fielen mir wieder ein paar Worte ein, von denen ich immer gedacht hatte, dass sie nur frei erfunden sein konnten, weil niemand je so fühlen konnte. Und ich wusste, als ich die beiden sah, dass das genau auf sie zutraf, immer zutreffen würde und nie aufhörte, zu zutreffen. Sie waren wie füreinander gemacht und auch, wenn sie nicht alle Krisen alleine meistern konnten, sie hatten immer noch Speed, Kwest und mich, ihre Freunde und wir würden ihnen immer helfen. Ich spürte, Kwest meine Hand nahm und ich lächelte ihn glücklich an. Vielleicht waren wir nicht Jude und Tommy, aber wir hatten eindeutig Potenzial und ich war gewillt, herauszufinden, wohin uns das führte. Kwests Blick wurde wärmer, als er mich ebenfalls anlächelte. „Weißt du, Jamie,“ begann er und beugte sich etwas zu mir runter, doch bevor er weitersprechen konnte geschweige denn sich unsere Lippen berühren konnten, sah ich wieder diese zuckenden Blitze vor meinem Auge und meine Haut begann plötzlich, unkontrolliert zu kribbeln. Der Druck in meinem Kopf nahm zu und zwang mich, meine Augen zu schließen. Dann wurde wieder alles schwarz...
28.Kapitel
Die dröhnenden Kopfschmerzen waren dieses Mal ausgeblieben und auch das penetrante Pfeifen in meinen Ohren ging, als ich die Augen wieder öffnete. Geschockt sah ich mich um. Da war ich wieder: In meinem alten Bett, in meinem alten Zimmer! Als ich aus dem Fenster sah, sah ich einen wolkenverhangenen Himmel. Ein Blitz zuckte kurz auf und verlor sich dann in einem ohrenbetäubenden Donner. Ich war zu Hause! „Du bist aufgewacht,“ hörte ich eine aufgekratzte Stimme neben mir. Es war meine Mutter, die mich mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen anstarrte. „Wie lange habe ich geschlafen?“ Meine Stimme war schwach und belegt. So, als hätte ich sie lange nicht mehr gebraucht. „Fast zwei Monate,“ meinte sie, während sie mich fest in den Arm nahm und so sehr an sich drückte, als würde es um ihr Leben gehen. „Der Arzt meinte, du hättest ganz schön was abbekommen bei dem Blitz und hättest deswegen so viel Ruhe gebraucht.“ Zwei Monate. So lange war ich Jesse gewesen – es kam auf den Tag genau hin. „Warum bin ich nicht im Krankenhaus, wenn ich so lange weg war?“, fragte ich misstrauisch. Ich war von einem Blitz getroffen worden – und hatte nicht einmal einen Kratzer abbekommen. Und zu Hause war ich auch, obwohl ich nach einem Blitzschlag doch eigentlich in ein Krankenhaus gehörte. „Du hast nicht im Koma gelegen, sondern nur geschlafen,“ erklärte mir meine Mutter hastig. „Der Arzt meinte, du würdest vielleicht eher aufwachen, wenn du zu Hause wärst.“ Ein toller Arzt! „Ich mach dir was zu essen,“ rief sie dann fröhlich. Und damit ließ sie mich allein in meinem Zimmer. Das war’s also gewesen! Ich war wieder ich. Michelle. Ich saß wieder in meinem Bett, in dem mich vor zwei Monaten ein leeres Word-Dokument fast in den Wahnsinn getrieben hatte. Aber warum war ich nicht länger Jamie? War ich überhaupt Jamie gewesen oder hatte ich doch alles nur geträumt? Aber es war alles so fürchterlich real gewesen... Und was war mit Tommy und Jude? Seufzend ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen. Gerade jetzt, wo Tommy und Jude zusammen gekommen waren. Was wurde jetzt aus den beiden? Wenn ich nicht Jamie gewesen war, dann hatten Kwest und ich sie auch nicht wieder zusammen gebracht. Wenn ich nicht Jamie gewesen war, dann waren sie vielleicht nie zusammen gekommen. Und was zum Henker hatte Kwest mir sagen wollen? Unruhig wälzte ich mich zwischen meinen Kissen. Die vielen Fragen in meinem Kopf vermischten sich allmählich zu einem einheitlich Brei – und nur eine kristallisierte sich heraus: War das alles überhaupt passiert? Ich wusste es nicht. Es war alles so real gewesen – doch wie war es möglich, mit einem anderen Menschen auf der Erde seine Identität zu tauschen? Das alles konnte doch gar nicht passiert sein – das war unmöglich. Auch, wenn ich in Physik eine ziemliche Niete war, so weit kam ich auch noch mit! Aber wenn das alles nur von mir geträumt war, dann hieß das, dass Jude und Tommy nie ein Paar geworden waren und dass ich wieder mit leeren Word-Dokumenten zu kämpfen hatte. Diese Tatsache machte mir Angst... Meine Mutter unterbrach meine Gedanke als sie immer noch bis über beide Ohren strahlend mit einem Teller Hühnerbrühe zurück in mein Zimmer kam. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd stellte sie mir den dampfenden Teller auf meinen Nachttisch und verschwand dann wieder. Mein Blick wanderte zu meinem Nachttisch, auf dem heiß und dampfend die Suppe stand – und mein Magen signalisierte mir nur noch: Hunger! Ich wollte gerade nach dem Teller greifen, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war eine neuere BRAVO und auf dem Titelbild begrüßten mich ein strahlender Tommy und eine umso heftiger strahlende Jude. Ich griff nach der Zeitung und sah mir das Bild genauer an. Sie hielten sich an den Händen und hatten diesen verliebt-verträumten Blick auf dem Gesicht. Und darunter stand in dicken Lettern die Überschrift: >> Jude und ihr süßes Liebesgeheimnis, das wir alle schon lange kannte... Jude und Tommy - Dank den Bandmitgliedern Kwest und Jamie nun endlich ein Paar...
Und was soll ich sagen der typ aus meiner Parallelkalsse kann echt geil küssen
Die Geschchte war echt gut!! Nur schade das sie genau da wieder zu michelle wurde als kwest ihr was sagen wollte! Mich interresiert wirklich was er ihr gesagt hätte wenn sie noch länger jamie gewesen wär und ob sie ein paar geworden wären!! Aber dennoch gut geschrieben