Die europäische Musik droht sich in einer von der Globalisierung dominierten Strömung aufzulösen, und die Abwertung der Musik zugunsten der bloßen Unterhaltung, der täglichen Hintergrundmusik und der Freizeit wird immer deutlicher.
Europäische Werte aus der Geschichte: die Kultur der griechischen Antike – Christentum – Aufklärung sind zwar im Niedergang und in der Politik verlieren sie an Bedeutung bis zu einem Brennpunkt, warnt der Musikwissenschaftler Gernot Gruber in seinem umfangreichen neuen Buch Kulturgeschichte der europäischen Musik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (Kulturgeschichte der europäischen Musik. Von den Anfängen bis zur Gegenwart), gemeinsam herausgegeben von Bärenreiter, Kassel, und J. B. Metzler, Berlin.[Anmerkung 1]
Machen Sie es richtig: Europäische Musikkultur, von den frühesten Höhlenzeichnungen von Instrumenten bis zu den heutigen elektronischen Rhythmen.
Die Klänge und Rhythmen von Rock oder Hip-Hop, etwa von Mozart oder einem Walzer von Strauss, könnten in Ländern, die dieser kulturellen Strömung anhängen, global versöhnend wirken, ergänzt die Autorin. Diese musikalische Balance versöhnt unterschwellig zwischen uns Europäern, was im politischen Leben im Aufeinanderprallen von noch erprobtem Europäismus und neu erstandenem alten Nationalismus zu zerbrechen droht. (Gruber) Nach satten 800 Seiten zieht Gernot Gruber, emeritierter Professor der Hochschule für Musik und Theater München und der Universität Wien, eine eher ernüchternde Bilanz.